Gibt es eine Alternative?
Man müsse Alternativen zur Eiche suchen. Die Frage ist: Welche? Der Endverbraucher tue sich mit der Erkennung beziehungsweise der Unterscheidung der Holzarten schwer – verlange aber Eiche, da sie schon jahrelang propagiert werde. „Die Esche ist leider noch nicht salonfähig“, hieß es. Folglich sei es mit den Alternativen noch schwer.Generell waren die anwesenden Laubholzsäger der Ansicht, dass die Rundholzpreise – speziell bei Eiche – in der bevorstehenden Einkaufssaison nicht fallen würden. Zumeist bemerke man eine Steigerung um 3 bis 5 %. Mitunter sei die Eiche nur zu bekommen, wenn man „verrückte Preise bezahlt“, wie es jemand ausdrückte. Man müsse daher einen kühlen Kopf bewahren. Bei den meisten verlaufe das Eichen-Geschäft zufriedenstellend. Der Appell lautete: „Wir dürfen uns nicht schämen, zu hohen Preisen zu verkaufen.“
Bei der Buche dümple der Markt vor sich hin. Angebot und Nachfrage seien ausgewogen, war in Weiz zu hören. Die Aussichten für die Buche seien aber schwierig. Die ehemalige Hauptholzart profitiere etwas von der teuren Eiche. Dennoch fehle es an den Verwendungsmöglichkeiten beziehungsweise an neuen Einsatzgebieten.
Neue Imprägnierung gesucht
Notburga Pfabigan von der Holzforschung Austria (HFA) stellte den Projektstand „Bahnschwelle 2020“ vor. Die HFA untersucht dabei unter anderem in Zusammenarbeit mit den ÖBB und zwei Holzschutzmittel-Herstellern ökologisch verträgliche Imprägnierprodukte für Bahnschwellen aus Holz. Immerhin benötigen die ÖBB jährlich 85.000 Stück Buchen- und knapp 19.000 Eichenschwellen sowie 30.500 Eichenschwellen für Weichen. Bei Bahnschwellen ist eine Mindesthaltbarkeit von 30 Jahren gefordert. Darum ist eine Imprägnierung notwendig, welche man bisher mit Kreosot durchführte.Beim Projekt setzte man bei 360 Buchenschwellen Kupfer-Amin-basierte Holzschutzmittel ein. Zum Teil erfolgte zusätzlich eine Hydrophobierung. Derzeit sind 240 Schwellen an zwei befahrenen Gleisanlagen im Dauertest. Mit den ersten Ergebnissen sei man zufrieden. Das Projekt soll 2018 abgeschlossen werden.
Marktführer in Österreich
Weitzer Parkett produziert mit 600 Mitarbeitern an zwei Standorten rund 2,5 Mio. m² Parkett sowie 2500 Stiegen jährlich. Während in Weiz ausschließlich zweischichtige Produkte sowie Massivholzdielen das Werk verlassen, ist Güssing auf Dreischichtparkett ausgelegt. Zudem betreibt man in Ungarn ein Sägewerk. Über 90 % des erzeugten Parketts sind mit Eichendecklamellen versehen. Rund 15.000 m³ Eiche benötigt Weitzer Parkett pro Jahr. „Hält der Eichentrend weiterhin an, werden wir diesen Anteil in den nächsten Jahren verdoppeln“, erläuterte Martin Karner, technische Leitung bei Weitzer Parkett.
„Mit einem Anteil von 20 % sind wir in Österreich Marktführer“, sagte Karner. Neben dem Heimmarkt zählen Deutschland, Frankreich, die Schweiz und Nordamerika zu den wichtigen Absatzländern. Weitzer Parkett exportiert über 50 % der Produktion.