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Betriebsleiter Michael Zehetner und Johannes Hanger (v. li.) vor der neuen Eberl-Vakuumtrockenkammer © Günther Jauk

Verkürzte Reifezeit

Ein Artikel von Günther Jauk | 11.11.2015 - 11:11
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Betriebsleiter Michael Zehetner und Johannes Hanger (v. li.) vor der neuen Eberl-Vakuumtrockenkammer © Günther Jauk

Rund 40 europäische Holzarten bietet das Säge- und Hobelwerk Hanger-Holz, Kleinraming, seinen Kunden. „Im Grunde sehen wir uns als Feinkostladen im Holzgeschäft“, erzählt Geschäftsführer Johannes Hanger beim Besuch des Holzkurier. Neben einem breiten Sortiment an Standardware und Schmankerln ist für einen Feinkostladen die hohe Produktqualität ein unabdingbares Kriterium. Hierfür spielt neben dem Rohstoff der Trocknungsprozess eine wesentliche Rolle. In der Regel reift das Wertholz des Traditionsunternehmens mindestens 12 bis 16 Monate durch Freilufttrocknung. „Die Umgebungsbedingungen dafür sind im Ramingtal, durch die windgeschützte Lage und die gleichmäßge Lufttfeuchte neben dem angrenzenden Bach, optimal“, berichtet Hanger.

Eine Herausforderung, mit der das Unternehmen zu kämpfen hat, ist, die lange Dauer der Lufttrocknung mit der ständigen Verfügbarkeit des gesamten Sortiments in Einklang zu bringen. „Heute müsste man wissen, was der Kunde in zwei Jahren benötigt“, fasst Hanger das Problem zusammen. In den vergangenen vier Jahren hat sich Eiche zur wichtigsten Holzart entwickelt – sicherlich ein wesentlicher Grund, warum sich das Unternehmen für einen Vakuumtrockner entschieden hat.

Zufriedene Kunden

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Dieser 18,5 m lange Eberl V-Comfort Vakuumtrockner wurde unlängst bei Hanger installiert © Günther Jauk

Bereits in den vergangenen Jahren ist Hanger der deutlich höheren Eichen-Nachfrage mit Vakuumtrocknung nachgekommen, damals allerdings mit Lohntrocknung bei vier umliegenden Bauholzsägewerken. „Diese hatten im Winter freie Kapazitäten“, erklärt Hanger. Als man sich dann erstmals Gedanken über einen eigenen Vakuumtrockner gemacht hat, war Eberl Trocknungsanlagen, Bodenkirchen/DE, die erste Wahl. Grund dafür sind die positiven Erfahrungen bei der Lohntrocknung. „Alle vier Sägerkollegen sind mit ihren Eberl-Trocknern und wir mit der Trocknungsqualität durchwegs zufrieden“, erläutert Hanger die Kaufentscheidung.

Im Detail handelt es sich um einen 18,5 m langen V-Comfort-Vakuumtrockner mit einem Kammervolumen von 59,4 m3. Das Modell zeichnet sich laut Eberl durch geringen thermischen und elektrischen Energieverbrauch, hohe Entfeuchtungsleistung sowie schnelle und hochwertige Trocknung aus. Mit Wärme wird die Anlage von einem bereits bestehenden Heizaggregat versorgt. Unternehmen, die nicht über die ausreichenden Wärmekapazitäten verfügen, bietet Eberl seinen patentierten V-Premium-Energiespartrockner mit Wärmepumpe, für welchen kein Heizungsanschluss notwendig ist.

Auch für Schlossdielen

Mithilfe der neuen Anlage ist Hanger nun in der Lage, besonders heiklen und großformatigen Produkten das Wasser zu entziehen. „50 cm breite und bis zu 12 m lange Schlossdielen ohne Verdrehen zu trocken, ist für den V-Comfort kein Problem“, ist Hanger zufrieden. Trotz der überzeugenden Ergebnisse bei der Vakuumtrocknung ist diese für den Wertholzsäger auch weiterhin nur ein Teil eines, wie er es nennt, Reifevorgangs: „Eine sorgfältige Lufttrocknung wird bei uns weiterhin eine zentrale Rolle spielen. Jetzt sind wir aber in der Lage, fehlende Sortimente in nur zwei Wochen nachzufüllen.“

Wie es sein soll

Für die Zusammenarbeit mit Eberl findet Hanger ausschließlich lobende Worte: „Sowohl Geschäftsführer Georg Eberl als auch alle seine Mitarbeiter, mit denen wir zusammenarbeiteten, waren äußerst kompetent. Ich bin von der professionellen und unkomplizierten Projektabwicklung beeindruckt.“ Ausdruck verleiht Hanger seinen Worten mit einer weiteren Bestellung. 2016 ist die Installation von zwei zusätzlichen Eberl-Trocknern geplant.