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MENA region Levantereport © Holzkurier

„Ägyptische Mengen müssen jetzt woandershin“

Ein Artikel von Hannes Plackner | 20.10.2015 - 18:32
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MENA region Levantereport © Holzkurier

Um illegalen Währungsumtausch zu bekämpfen, hat Ägypten im Februar den Kontostand in Auslandswährung auf 50.000 US-$ limitiert. Aufgrund des kollabierten Tourismus- und Exportsektors ist es daher schwierig, Devisen offiziell, also über die Bank, zu beschaffen. Der Kampf gegen den Schwarzmarkt setzt Holzimporteure unter Druck. Insbesondere skandinavische Exporteure haben über lokale Agenten auf Kredit verkauft. Mit geltenden Gesetzen kann es Jahre dauern, bevor die Händler ihre Verbindlichkeiten (mitunter mehrere Millionen US-Dollar) begleichen können. In Folge änderten manche Skandinavier ihren Fokus. Das brachte den Preis in Nachbarländern unter Druck, vor allem bei geringeren Qualitäten.

Dass das Ägyptische Pfund gegenüber dem US-Dollar verliert, beschleunigt die Abwärtsspirale. Wir erwarten daher in kommenden Monaten weitere Preisrückgänge bei Nadelschnittholz. Währungsabwertungen bevorzugen zudem Lateinamerika und Russland. Nadelholzsägewerke aus diesen Regionen werden dadurch extrem wettbewerbsfähig.

Guillaume Hotelin ist CEO des Levantehändlers Comarbois, Casablanca.