Im historisch hohen Holzvorrat Österreichs sieht Plank ein weiteres Argument für den vermehrten Einsatz von Bioenergie. Er sprach sich für die kaskadische Nutzung von Holzprodukten aus, betonte jedoch, dass es keine Lenkung des Rohstoffes geben dürfe.
Klimawandel und Ökostrom
Als ÖBf-Chef ist er froh, dass „man die oligopolistischen Verhältnisse eines reinen Käufermarktes bei Faserholz überwunden hat“. Er freute sich über die neuen Kunden aus dem Biomasse-Sektor. Eine mengenmäßige Gefahr für die Papier- und Zellstoffindustrie sieht Freidhager in der vermehrten Biomassenutzung nicht: „Beides hat gut nebeneinander Platz.“ Die Ökostromförderung für Elektrizität aus Biomasse erachtete er als sinnvoll und sprach sich für eine Weiterführung aus.
Verzerrung des Marktes
Anderer Meinung war Austropapier-Präsident Alfred Heinzel. Er sieht in der Ökostromförderung für Biomassekraftwerke eine Marktverzerrung. „Wir sind der größte Biomasseverwerter des Landes und erhalten keine Ökostromförderung. Wir benötigen auch keine, nur sollten alle anderen auch keine bekommen“, machte Heinzel seinen Standpunkt klar.In dem Punkt, dass in Österreichs Wäldern genug Biomasse vorhanden sei, stimmte Heinzel Freidhager zu, sprach jedoch das Mobilisierungsproblem im Kleinwald an. Als langfristiges Ziel nannte er einen Jahreseinschlag von 24 Mio. fm, welchen Freidhager als „sehr ambitioniert“ bezeichnete. Derzeit liegt der Jahreseinschlag in Österreich bei rund 17 Mio. fm.
Klare Strategie vermisst
Von der österreichischen Politik vermisst Heinzel ein klares, innovatives Energiekonzept. „Es geht immer nur von unten nach oben. Die Entscheidungen des Bundes sind immer ein Kuhhandel mit den Ländern. Dieser Föderalismus lässt innovative Lösungen nicht zu“, argumentierte der Vertreter der Papierindustrie.Auch Stefan Moidl von der IG Windkraft und Johannes Wahlmüller von Global 2000 vermissten ein langfristiges Energiekonzept des Bundes. „Wir erschöpfen uns an der Förderdiskussion und vergessen dabei das Konzept“, bedauerte Wahlmüller.