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KVH-Preisbild Juni 2012 © Holzkurier

Schon wieder nichts

Ein Artikel von DI Hannes Plackner (für Timber-Online bearbeitet) | 27.06.2012 - 08:20
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KVH-Preisbild Juni 2012 © Holzkurier

Erneut gibt es keine Bewegung beim KVH-Preisbild im Juni. Der Durchschnittspreis über alle Sortimente stagniert seit April bei 291 €/m³ (franko). Dabei ist der Markt unübersichtlich. KVH-Käufer sprechen von zahlreichen Anläufen für Preiserhöhungen im Mai und Juni, die aber durch Sonderrabatte wieder zunichte gemacht wurden. Insbesondere Stangenware scheint unter Druck zu sein. Von den oft genannten 280 €/m³ (6er, NSi) in Österreich oder 290 €/m³ in Deutschland dürften 10 bis 15 €/m³ über Mengenrabatte zu drücken sein.Der harte Wettbewerb um Stangenware dürfte sich speziell in Deutschland auch auf den Handel erstrecken. „Ich habe Kollegen, die verdienen nach Abzug der Frachtkosten nichts und wieder nichts“, schüttelte ein KVH-Händler den Kopf. Mengenmäßig laufe es zwar nicht schlecht, aber von der optimistischen Stimmung zu Jahresbeginn sei nichts übrig geblieben. Zufriedener waren die Hersteller von Listen-KVH. Durch die Verarbeitungstiefe sind die Preise leichter zu halten. Der stetig steigende Anteil an Listen-KVH sorgt für den stagnierenden Durchschnittspreis.

Höchst unterschiedlich fallen die Antworten aus, wenn die Hersteller zum 1. Halbjahr befragt werden. Großproduzenten fällt es offenbar schwer, die (vielleicht zu hoch gesteckte) Ziele zu erreichen. Enttäuscht wird bestätigt, dass der KVH-Preis seit April stagniert sei. Der Grund lautet in Österreich: „Guter Inlandsmarkt, aber Italien läuft miserabel.“ Deutsche Hersteller beklagen dagegen, dass österreichisches KVH den Preis drücke und es eine Überkapazität gebe.Rohware blieb auch konstantStichwort Überkapazität: Die KVH-Rohware kommt ebenfalls nicht vom Fleck. Trockene Lamellen kosten zwischen 193 und 198 €/m³. Einzelne Lieferungen könne man bereits um 190 €/m³ abschließen, hieß es.

Rund die Hälfte der befragten Hersteller sind mit dem 1. Halbjahr zufrieden oder bezeichneten den Geschäftsverlauf als „normal“. Die andere Hälfte sieht den KVH-Markt als „enttäuschend“ bis „katastrophal“. Im III. Quartal erwarten die meisten stagnierende Preise. Gegenüber anderen Sortimenten blieb das längsgezinkte Vollholz aber attraktiv: „Wir machen auch Bauholz und BSH, aber mit KVH haben wir heuer noch am meisten Geld verdient“, meinte ein Hersteller.