Italien bleibt der wichtigste Exportmarkt. Österreich ist aber dabei, sich unabhängiger von seinem südlichen Nachbarn zu machen. In den vergangenen Jahren sind die Nadelschnittholz-Exporte von über zwei Drittel auf knapp unter die Hälfte gesunken. Im ersten Schritt war das ein herber Schlag für die heimische Industrie. Aber dadurch waren wir mehr gezwungen, neue Märkte zu erschließen. Für die Zukunft bedeutet dies: Wenn der Bedarf in Italien wieder steigt, wird sich dieser nicht mehr allein aus Österreich decken lassen.
Eine weitere Folge dieser Internationalisierung ist die Forcierung der weiterverarbeiteten Produkte. Da in Österreich die Rundholzkosten im weltweiten Vergleich zuweilen am höchsten sind, ist die Sägeindustrie in hohem Maße gezwungen, die Wertschöpfung zu erhöhen, um konkurrenzfähig zu bleiben. Die Industrialisierung bei Brettschichtholz und die Entwicklung von Brettsperrholz wurden und werden auch deshalb überwiegend von Österreich aus getrieben.
In den vergangenen Jahren haben wir dennoch Marktanteile verloren, da es nicht gelungen ist, ausreichend Rundholz für die installierten Sägewerkskapazitäten zur Verfügung zu stellen. Die weitere internationale Wettbewerbsfähigkeit der österreichischen Sägeindustrie wird also in hohem Maße davon abhängen, ob es gelingt, die Zuwachsreserven im österreichischen Wald zu mobilisieren, denn beides zugleich können auch die leistungsfähigsten Unternehmen auf Dauer nicht stemmen: hohe Preise und zu wenig Rundholz.