„Im Zuge dieser Entscheidung haben wir 2007 die Trockenkammer-Kapazitäten erweitert. An die 120.000 m3 können wir jährlich trocknen. Außerdem wurde ein Heizkraftwerk gebaut“, erzählt DI (FH) Axel Baumann, Betriebsleiter bei Keller. Im Juli 2008 war Baubeginn für das neue Hobelwerk. Es wurde am Platz der alten Gatterlinie errichtet, das bestehende Gebäude auf 1500 m2 erweitert. Während auf der einen Seite noch das Gatter abgebaut wurde, starteten die Monteure von H.I.T., Ettringen/DE, auf der anderen bereits mit den Installationen.
Stabile Ausführung
Das Grobkonzept lieferte H.I.T. Gemeinsam mit Keller erfolgte die Feinplanung für das neue Werk. H.I.T. war für die Mechanisierung, Sortierung und Stapelanlagen zuständig. Die Hobelmaschine und der Einzug stammt von Waco, Halmstad/SE, und Waco Jonab, Neuwied/DE. 130.000 m3/J sollen im Zweischicht-Betrieb erzeugt werden.
Eigentlich ist der Zeitpunkt, Produktionskapazitäten zu errichten, ungünstig. „Ich bin froh, dass wir uns bereits im vergangenen Jahr für den Bau entschieden haben. Heute wären die Verhandlungen mit den Banken sehr schwierig. Außerdem sind wir jetzt gerüstet, wenn die Nachfrage wieder steigt“, begründet Keller.
Kontinuierlicher Ablauf
Nach der Beurteilung durch einen Mitarbeiter folgt die Endenkappung. Diese geschieht bereits vor der Hobelung, damit die Schüsselungsvermessung von Limab die Jahrringlage bei einer sauberen Schnittfläche richtig erkennen kann. Am Querförderer hat H.I.T. einen Wender eingebaut: Ein Greifer schnappt sich die Ware, sobald das Limab-System ein falsch liegendes Brett meldet. An dieser Stelle wird mit einem Brookhuis-System auch die Feuchtigkeit vermessen. Stimmt diese nicht mit den Vorgaben (20 % ±2 %) überein, wird das Brett ausgeworfen.
Hobeln und Auftrennen
Mit einem langen Förderband und einem Slowdown-Belt von H.I.T. wird die Ware hinter der Hobelmaschine abgezogen. Über eine fliegende Winkelübergabe gelangt das Holz auf einen Bogenförderer.
Danach wird die Ware zu einem Rad eingetaktet, welches sie über einen Höhenunterschied von 4 m in die untere Etage befördert. Die Leistung wird mit 100 Stück pro Minute angegeben. Die Bretter werden bei der Eintaktung vereinzelt und so zur Beurteilungsstation transportiert. In der unteren Ebene erfolgt die Vermessung und Festigkeitsermittlung mit ein Viscan von Microtec, Brixen/IT. Der Mitarbeiter, der an dieser Station sitzt, hat eine Überwachungsfunktion und kann bei Bedarf in den Ablauf eingreifen. Bevor das Holz in eine der sechs Filmetagen von H.I.T. eingeteilt wird, erhält die Ware, die den Anforderungen von CE entsprechen, eine Markierung auf der Stirnseite. Pro Etage wird ein Paket gepuffert, bevor es zur Stapel- und Paketieranlage gelangt.
15 Lagen pro Minute und mehr
Mit der Inbetriebnahme des neuen Hobelwerkes hat Keller einige Umschichtungen im Betrieb durchgeführt. „Wir konnten zwar aufgrund der aktuellen Marktsituation keine Mitarbeiter aufnehmen, aber wir mussten auch keine entlassen. Derzeit ist es sogar eher so, dass wir einen zu geringen Personalstand haben“, erläutert Keller.
Einschnitt und Menge werden im Säge- und Hobelwerk von Woche zu Woche entschieden. Wurde früher noch sehr viel vom Lager verkauft, arbeitet man jetzt fast ausschließlich auftragsbezogen. „Wir haben in den vergangen zwölf Monaten unsere Abläufe optimiert, um gerüstet zu sein“, sagt der Geschäftsführer.
Sägewerk Keller
Gegründet: 1862Geschäftsführer: Dipl.-Kfm. Christian Keller
Mitarbeiter: 100
Areal: 13 ha
Einschnitt: 400.000 fm/J im Zweischicht-Betrieb
Hobelwerk: 130.000 m³/J im Zweischicht-Betrieb
Trocknung: 120.000 m³/J
Produkte: Schnittholz, Bauware, Hobelware, Verpackungsware (IPPC-Behandlung)
Export: 85 % nach Frankreich, Großbritannien, Benelux, Schweiz