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Die Green Plank-WPC-Dielen am Öresund-Steg veränderten sich in zwei Jahren trotz Bewitterung kaum © Green Plank

Prüfsteg am Meer

Ein Artikel von Dagmar Holley (für Timber-Online bearbeitet) | 03.03.2017 - 13:37
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Die Green Plank-WPC-Dielen am Öresund-Steg veränderten sich in zwei Jahren trotz Bewitterung kaum © Green Plank

Labortests alleine reichen nicht aus, um das Verhalten von Materialien im Freien langfristig einschätzen zu können. Bewitterungsstände ermöglichen eine Beobachtung über einen längeren Zeitraum unter realen Bedingungen. In Schweden stellt die Lage am Meer oft eine besondere Herausforderung dar. Zu Wetter- und Temperaturschwankungen kommen Einflüsse, wie Salzwasser, Vogelkot und Algen, hinzu.
Am Öresund nahe Malmö unterhält das Sveriges Tekniska-Forschungsinstitut deshalb zwei Prüfstege mit insgesamt 25 Produkten. In regelmäßigen Abständen werden die Dielen – aus unbehandeltem, mit Holzschutzmittel behandeltem und modifiziertem Holz sowie recyceltem Kunststoff und WPC – kontrolliert, dokumentiert und fotografiert. Bei der jüngsten Inspektion im September 2016 untersuchte man die Materialien auf Befall von Mikroorganismen, auf Farbbeständigkeit und Rissbildungen.
Die geringsten Veränderungen wiesen die WPC-Dielen von Green Plank, Malmö/SE, auf, stellte das schwedische Forschungsinstitut fest. „Das gesamte Material gleicht in Aussehen und Farbe den unbewitterten Referenzproben. Es ist nahezu frei von sichtbarem Wachstum von Bläuepilzen und Algen. Zudem sind keine Anzeichen von Vergrauung zu erkennen. Die Dielen von Green Plank haben ihr Erscheinungsbild am wenigsten verändert“, bescheinigt der Prüfbericht.
Seit 2004 stellt Green Plank Extrusionsprodukte aus einer Mischung von Naturmaterialien und recyceltem Kunststoff her. Die Rezeptur wurde laufend verbessert. Heute produziert man die „4. Generation“ des Materials und beliefert Skandinavien, Deutschland, die Schweiz und Frankreich. Österreich soll bald folgen. Die Gründer des Unternehmens, die Brüder Gill, sind pakistanischer Herkunft und begannen mit verschiedenen Materialien zu experimentieren. Geschäftsführer Jamshaid Gill erzählt: „Da es in Pakistan nur wenig Wald und daher kaum Holzabfälle gibt, experimentierten wir mit einem Werkstoff auf Basis von Reisschalen – einem Abfallprodukt der pakistanischen Reisproduktion, das in großen Mengen verfügbar ist. Unsere erfolgreiche Formel kombiniert die Fasern der Reisschalen und trockenen Holzstaub mit recyceltem Polyethylen. Wir waren die ersten in Südostasien damit.“ Diese Materialmischung verleiht den Terrassen gute mechanische Eigenschaften und ein natürliches Aussehen.