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Kleiner Eingriff zeigt Wirkung
Neues Vermessungssystem erhöht Anlagenleistung
Ein Artikel von Günther Jauk | 11.03.2015 - 17:31
Das im steirischen Paltental gelegene Sägewerk Kaml & Huber verarbeitet jährlich etwa 75.000 fm Rundholz. Mehr war aufgrund des Nadelöhrs der Produktion – des Besäumers – bis vor Kurzem nicht möglich. 2014 wurde das Problem gelöst, ohne den Besäumer zu tauschen oder dessen Bearbeitungsgeschwindigkeit zu erhöhen. Durch ein neues Vermessungssystem von Bidac sowie eine neue SPS-Steuerung von Recatec wurden die Stückzahlen wesentlich erhöht. Heuer wird das Unternehmen im Einschichtbetrieb, sofern es die Rundholzversorgung zulässt, 85.000 fm einschneiden.
Buchhalterisch sind Sägewerksmaschinen in der Regel nach 20 Jahren abgeschrieben, mechanisch jedoch oft noch voll funktionsfähig. „Meist sind es Teile der Elektronik, die zuerst den Geist aufgeben und für die man keinen Ersatz mehr erhält“, kennt Karl Schmid von Recatec die Probleme seiner Kunden. Seit 25 Jahren automatisiert er Sägewerksanlagen.
Keine Ersatzteile
Genau vor diesem Problem stand das Sägewerk Kaml & Huber, Rottenmann. Für die Elektronik des Besäumers, Baujahr 1995, waren keine Ersatzteile mehr aufzutreiben. Das Unternehmen entschied sich für eine neue SPS-Steuerung sowie eine neue Vermessungs- und Optimierungsanlage. SPS und Achsenregelung installierte Recatec, Trieben, die Punkt-Laser-Vermessung im Querdurchlauf samt PC-Steuerung und Optimierung stammt von Bidac, Kaltern/IT. Für Bidac ist es nicht der erste Umbau dieser Art. Das Unternehmen hat sich auf die Automation von Holz verarbeitenden Betrieben, Messtechniken, Bildverarbeitung und Prozessvisualisierungen spezialisiert. Das installierte Punkt-Laser-System LM-Optim ist eines der von Bidac entwickelten Standardprogramme, welche die optimale Deckbreite der Seitenware errechnen. Bei Kaml & Huber ersetzt das platzsparende Lasersystem (s. Bild oben) eine in die Jahre gekommene Kameramessung. Besonders gefallen Bidac-Geschäftsführer Dr. Bernhard Hofer Nachrüstprojekte bei kleinen- und mittelgroßen Sägewerken. „Durch relativ einfache Umstellungen können Sägewerksbetreiber ihre Produktion hinsichtlich Qualität und Quantität wesentlich beeinflussen“, erläutert Hofer. Bei Kaml & Huber wurde die Durchlaufgeschwindigkeit des Besäumers bewusst nicht erhöht. Nur mit dem neuen Messsystem, der neuen Steuerung und einem eingebauten Puffer wurden die Störfälle deutlich verringert und so wurde die Produktivität erhöht. Waren aufgrund der bisherigen Besäumerleistung maximal 75.000 fm/J Rundholzeinschnitt möglich, sind es nun 85.000 fm/J. „Oft laufen pro Schicht über 10.000 Bretter durch den Besäumer“, zeigt sich Produktionsleiter Rupert Kaml jun. zufrieden und Geschäftsführer Rupert Huber fügt hinzu: „Unverständlich, dass man auf dieses System nicht schon früher gekommen ist.“ Die Fehlbesäumungen sind praktisch auf null zurückgegangen.
Schneller Aufbau, rasche Wartung
Installiert wurde das System im vergangenen Juli an einem verlängerten Wochenende. „Somit hatten wir keinen Produktionsausfall“, erinnert sich Kaml. Bei Störfällen greift Bidac direkt von Kaltern auf das System zu und kann Fehler per Fernwartung beheben. Neben der Punkt-Laser-Vermessung bietet Bidac auch eine vollflächige geometrische Vermessung sowie Farbkameras für die Bestimmung der Oberflächentextur des Holzes an. Beide Systeme werden in den nächsten Monaten im Holzkurier vorgestellt.
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