Dazu kommt politisches Risiko, das sich wöchentlich anders darstellt. Hotelin verwies auf den Islamischen Staat, der Syrien, den Irak und Libyen destabilisiert.
Land | 2011 | 2012 | 2013 | 2014 | 2015* | 2016* | 2017* |
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Ägypten | 3.622 | 4.418 | 3.742 | 4.610 | 4.390 | 4.522 | 4.658 |
Algerien | 1.615 | 1.830 | 1.885 | 2.036 | 2.077 | 2.118 | 2.171 |
Saudi-Arabien | 1.680 | 1.707 | 1.657 | 1.531 | 1.608 | 1.640 | 1.672 |
Marokko | 1.062 | 1.037 | 955 | 984 | 1.008 | 1.033 | 1.060 |
UAE | 584 | 644 | 612 | 744 | 755 | 766 | 780 |
Iran | 1.102 | 924 | 747 | 658 | 747 | 762 | 790 |
Tunesien | 435 | 430 | 300 | 400 | 410 | 420 | 431 |
Libanon | 344 | 264 | 260 | 335 | 335 | 338 | 343 |
Jordan | 283 | 317 | 326 | 326 | 326 | 340 | 345 |
Irak | 123 | 148 | 243 | 301 | 300 | 321 | 347 |
Andere** | 888 | 955 | 908 | 834 | 839 | 906 | 962 |
Gesamt | 11.738 | 12.674 | 11.635 | 12.759 | 12.795 | 13.166 | 13.559 |
Levante kauft zu 60 % Kiefer
Die Bautätigkeit ist trotz der politischen Unsicherheit rege. Sechs von zehn Holzladungen sind Kiefern, die etwa als Betonschalungen zum Einsatz kommen. Fichte ist mit 34 % die zweitwichtigste Nadelholzart. Sie wird vor Ort zu Möbeln, Fenstern, Türen und im Innenausbau verwertet. 6 % Seekiefer ist Rohstoff für die Verpackungsindustrie. Die wichtigsten Lieferanten waren im Vorjahr Schweden, Russland, Finnland und Rumänien.Neu-Kairo für sieben Millionen Ägypter
Größter Schnittholzmarkt der Levante ist Ägypten. Der Nadelschnittholz-Import stieg im Vorjahr um 23 % auf 4,61 Mio. m3. Nun sind die Lager aber voll, Liquidität ist dafür knapp. Im laufenden Jahr rechnet Hotelin daher wieder mit einem Rückgang auf unter 4,4 Mio. m3. Schweden überholte im Vorjahr Russland als wichtigsten Nadelschnittholz-Lieferanten. Darauf folgt Finnland. Ägypten ist ein klassischer Rotholzmarkt. Schweden liefert beispielsweise viermal mehr Kiefern als Fichten an das Land am Nil. Ägypten biete durchaus Potenzial für weiteres Wachstum, erklärte Hotelin. Die Regierung plant enorme Infrastrukturinvestitionen. Dazu zählen die Modernisierung des Suezkanals und ein Neubau der Hauptstadt. In „Neu-Kairo“ werden 75 Mrd. US-$ investiert. Bis 2027 soll die Stadt Platz für sieben Millionen Einwohner bieten.Österreich führt in Algerien
Ein stabiles Importwachstum zeigt Algerien. Der zweitgrößte Schnittholzimporteur steigerte seine Einfuhren von 1,5 Mio. m3 (2010) konstant auf 2,04 Mio. m3 im Vorjahr. Das meiste Holz (gut 700.000 m3) kam 2014 aus Slowenien, welches aber in erster Linie als Levante-Drehscheibe für österreichische Sägewerke dient. Schweden lieferte 600.000 m3, Finnland knapp 500.000 m3. Algerien ist laut Hotelin „ein toller Markt“.Hier hat die Regierung ebenfalls ein großflächiges Wohnbauprogramm angekündigt. Bis 2019 werden 56 Mrd. US-$ für die Errichtung von 1,6 Millionen Sozialwohnungen ausgegeben. Davon sollten insbesondere Fichtenimporte profitieren.
Deutschland machte sich in Saudi-Arabien breit
Saudi-Arabiens Schnittholzimport ist von 2012 um 10% auf zuletzt 1,53 Mio. m3 zurückgegangen. Das geschah auf Kosten von Schweden, Rumänien und Kanada. Deutschland steigerte seine Mengen laut Hotelins Zahlen indes von 460.000 m3 auf 520.000 m3 und ist nun größter Lieferant von Nadelschnittholz. (Anm. d. Red: Diese Angaben widersprechen den offiziellen Außenhandelszahlen Deutschlands. Destatis meldete für 2014 einen Rückgang der Nadelschnittholz-Lieferungen um 27 % auf 166.000 m3.)Die Aussichten sind positiv. Die Wachstumsrate der Baukonjunktur wird bis 2018 mit jährlich 11 % angegeben. Vorteilhaft in Saudi-Arabien ist, dass es etablierte Importstrukturen für Holzprodukte gibt. Fraglich ist allerdings, wie sich Rohölpreise unter 100 US-$/Barrel auf den Bedarf auswirken.
Am schnellsten wächst Marokko
Von den größten Schnittholzimporteuren der Levante wächst Marokko am dynamischsten. Bis 2019 wird ein jährliches mittleres Wirtschaftswachstum von 5 % vorhergesagt. 2014 fielen die Schnittholzimporte um 8 % auf 955.000 m3. Die sollen nun mit durchschnittlich 1,8 %/J wachsen, prognostiziert Hotelin. Bedarfstreiber ist erneut ein Sozialwohnbauprogramm, welches 2010 startete. Von der angepeilten Million günstiger Wohneinheiten sind bislang nur 95.000 fertiggestellt. Positiv wirke sich zudem der boomende Tourismus in dem politisch stabilen Land aus.Ein Problem in dem Königreich ist aber die Zahlungsmoral. „Ein marokkanischer Schnittholzhändler ist immer auch eine Bank“, erklärte Hotelin. Mittlerweile hätten sich 150 Tage als Zahlungsziel etabliert. //