- ein Management, das Kundenorientierung lebt und einfordertMaschinen, welche die Produkte automatisiert erzeugen könnenein Steuerungssystem, welches den Überblick über die Anlagen behält
Am Anfang steht der Auftrag
Eine Besonderheit ist, dass nach dem Aushärten ein weiteres Querlager befüllt wird. Das entkoppelt die Prozesse. Im Querlager liegen Deck- und Mittellamellen noch in unterschiedlichen Etagen. Von dort werden sie gemäß Binderaufbau, gegebenenfalls mit Reparaturlamellen, abgezogen. Nach dem Hobeln kommen sie in ein Querlager, welches alle fertigen Lamellen für eine Pressladung enthält.
Erst wenn alle Lamellen bereitliegen, gibt es die Freigabe. Dann wird formaldehydfreier Klebstoff aufgetragen und es geht ab in die Rotationspresse. Die Geometrie der Stempel und Anschläge wurde bereits in der Arbeitsvorbereitung berücksichtigt. Beleimungsparameter, Presszeit und Temperatur werden von Timbertec protokolliert. Das System verfügt somit über ein normgemäßes Leimbuch.
In der Zuführung zur Kappsäge optimiert das System den Ablauf durch das Mehrfachkappen bei gleichen Bindern. Abschließend wird die Oberfläche gehobelt, geflickt und etikettiert. Angaben zu Qualität, Kunde und Strichcode liefert der Leitrechner.
Wer rechnet, spart Platz und Geld
Die Daten zu Rohwareneinsatz und Fertigstellung fließen in das Warenwirtschaftsprogramm Timber Commerce. Das Management benutzt dieses, um den Ressourcen-einsatz im täglichen Betrieb zu planen. Es ermöglicht auch spezifische Analysen zu Produktionsmengen, Aufwand und Auslastung. Weinberger Holz kann etwa auswerten, bei welchem Rohwarenlieferanten am meisten „Alpinqualität“ herauskommt und wessen Ware unter dem Durchschnitt liegt.Verglichen mit anderen Listenproduzenten, ist Weinbergers Produktion kompakt. Trotzdem wird ein Sortiment mit Abertausenden Produkten erzeugt. Das funktioniert, weil die Aufträge so gereiht werden, dass die BSH-Binder in der Befüllfolge des Lkw aus der Produktion kommen.
Hier sind keine Fehler erlaubt: „Es muss perfekt kommissioniert werden“, verlangt Geschäftsführer Johann Alfred Weinberger. Die ERP-Software und das Leitrechnersystem sind in diesem Zusammenhang kritisch. Erfolgreiche Referenzen überzeugten. Die Umsetzung war für Timbertec fast schon Routine. Das Werk stand nach einem Brand ein halbes Jahr lang still. Dass die Eutiner im nahen Saalfelden einen Servicetechniker stationiert haben, erleichtert die Betreuung ebenfalls. Eines freut Timbertec-Geschäftsführer Andreas Boll besonders: „Erstmals haben wir in Österreich nicht nur Timber Commerce installiert, sondern auch den Leitrechner.“ Diese individuelle Maschinenanbindungen und Prozessoptimierungen machen 30 % von Timbertecs Umsatz aus. „Die Kunden schätzen die Lieferung aus einer Hand und unsere Anlagenungebundenheit“, erzählt Boll.
Weinberger Holz – Facts
Standorte: Reichenfels, AbtenauGeschäftsführung: Johann Josef und Johann Alfred Weinberger
Mitarbeiter: 86
Produkte: Brettschichtholz, Bilam- und Trilamträger, Duokonstruktionsholz, Deckenelemente, Blockhausbohlen, setzungsfreie Blockhausbohle „Bilam forte“, Massivholzsystem „Primolam“
Keine Unbekannten
Weinberger kennt Timbertec schon seit 2001. Im Stammwerk Reichenfels wurde das Vorgängersystem angeschafft. Die spezifisch angepassten Module umfassen beispielsweise ein Leimholz-Planungswerkzeug und die BSH-Arbeitsvorbereitung. Der Server für Arbeitsvorbereitung und Auftragsverwaltung befindet sich in Reichenfels. Die Abtenauer Dependance greift per Remotedesktop zu. Produktionsdaten vom Leitrechner werden lokal verwaltet. Das macht von der Internetverbindung unabhängig.Begonnen wird mit der Paketplanung, also der Lkw-Beladung. Von dort rechnet Timber Commerce rückwärts, bis eine Schicht durchgeplant ist. „Das Schwierigste ist es, flexibel zu bleiben“, so Boll. Den Leistungsumfang seines Systems beschreibt er mit: „Vom Angebot bis zur Rechnung und vom Einkauf bis zur Produktauslieferung.“ Timber Commerce integriert alles in eine Datenbank.