Nachdem das Unternehmen den ursprünglichen Plan – der Einbau einer neuen Linie in die bestehende Halle, während zwei weitere Linien produzieren – verwarf, stellte der Papier- und Sägekonzern ein 30-köpfiges Planungsteam zusammen. Diese Mannschaft plante nicht nur eine gewöhnliche Sägelinie, sondern stellte auch einige bewährte Anlagendetails infrage. So sitzt der Bediener jetzt direkt neben der Nachschnittkreissäge oder die Sägelinie wird von unten abgesaugt. Ausgelegt ist die Anlage auf rund 1,4 Mio. fm/J Einschnitt beziehungsweise 700.000 m3/J getrocknetes Schnittholz.
Eine Minute ist viel wert
„Um dieses Tempo zu schaffen, reicht es nicht aus, einfach nur stärkere Motoren einzusetzen. Man muss die gesamte Anlage adaptieren“, erklärt Daniel Betzold von Linck. Er war für die Planung der Profilierlinie verantwortlich. Begonnen hat diese Adaption bereits bei den Eindrehwalzen. Zu den zwei üblichen Paaren montierten die Baden-Württemberger ein Drittes. „So hat die Anlage mehr Zeit, die Stämme gemäß den Scannerdaten einschnittoptimal zu positionieren“, informiert Betzold. Außerdem werden die Bloche bei einem ungeplanten Schnellstopp auf der gesamten Linie fixiert und die Rollengänge mittels Schnellbremssystem zum Stehen gebracht –Maßnahmen, die bei derart hohen Vorschüben unabdingbar sind.
Aus der Papierindustrie
Ebenfalls aus der Papierindustrie kommt die permanente Überwachung aller Werkzeugwellen hinsichtlich Temperatur und Stoßbelastungen. Die aufgenommenen Daten gelangen in die Zustands-Überwachungs-Abteilung des Konzerns, wo künftig Schäden vorausgesagt und Wartungsintervalle berechnet werden. Tunadal ist das weltweit erste Sägewerk, wo dieses System zum Einsatz kommt.
Weniger Staub in der Halle
Wo sind die Schmiernippel?
Die Fettschmierung erfolgt nicht über am Außenzaun angebrachte zusammengefasste Schmierpunkte, sondern durch nur einen zentralen Schmierpunkt. „Das ist ein deutlicher Mehraufwand in der Installation, der im Betrieb allerdings Zeit- und Personaleinsparung bringt“, erklärt Betzold.Sägeboden aus BSP
Bei der Bedienzentrale verzichtete SCA auf den obligaten Blick über die gesamte Sägelinie. Stattdessen positionierte das Unternehmen den Maschinenführer direkt neben dem Schärfraum und der Nachschnittkreissäge. Dort muss der Bediener am häufigsten die Werkzeuge tauschen und ist zudem nicht ganz von den restlichen Mitarbeitern abgeschieden, so die Begründung von SCA.
„Wir nehmen uns die Zeit“
Mitte April ist in Tunadal der erste Stamm durch die Anlage gelaufen, derzeit ist man mitten in der Optimierungsphase. Hierfür hat SCA reichlich Zeit eingeplant. „Wir nehmen uns für die Inbetriebnahme absichtlich etwas mehr Zeit. Dafür sind unsere Mitarbeiter dann aber optimal eingeschult und die Anlage ist perfekt eingestellt“, informiert T700-Projektleiter Jimmy Hörnström. Solange die neue Anlage nicht im Vollbetrieb läuft, produzieren die drei alten Anlagen die fehlenden Mengen.Ziemlich am Ende des Projektes T700 sind SCA und Linck gleichermaßen mit Stolz erfüllt. Betzold spricht von einem gelungenen Projekt und einer der größten Herausforderungen, die Linck jemals bewältigte. Von SCA-Seite ist sogar vom „besten Sägewerk der Welt“ die Rede.