Chancen und Risiken von Starkholz

Ein Artikel von Lorenz Pfungen (für Timber-Online bearbeitet) | 17.06.2016 - 00:55
Steffen Rathke, Sprecher der Plattform Forst und Holz, begrüßte die Teilnehmer der Tagung Starkholz – Schatz oder Schleuderware vergangenen Donnerstag in Göttingen/DE. Diese veranstaltete die Plattform Forst und Holz in Kooperation mit dem Kompetenzzentrum 3N.

In seiner Eröffnungsrede betonte er, dass ihm als Inhaber eines Laubholzsägewerks das Thema Starkholz besonders am Herzen liege. Er führte unter anderem die Herausforderungen an, die mit Starkholz verbunden sind. Waldbesitzer und Förster setzen Starkholz oft mit Wertholz gleich. Zudem seien nicht alle Betriebe in der Lage, Stämme mit einem Durchmesser von 60 cm oder mehr zu verarbeiten. In Bezug auf die Buche werde ein weiterer wesentlicher Punkt nicht berücksichtigt: 60 bis 70% des in Deutschland produzierten Rund- und Schnittholzes gehe in den Export. Die Wertschöpfung finde nicht nur in Deutschland statt. So sei die Forstwirtschaft stark von Exporten abhängig und das Nutzungspotenzial der Buche nicht ausgeschöpft.

Zudem sprach Rathke die Tragweite von Entscheidungen der Ernte oder Nichternte von Holz im Wald an. Diese können Auswirkungen auf zukünftige Generationen haben. Werde in Zukunft mehr Starkholz produziert, steige die Begehrlichkeit des Naturschutzes, vor allem hinsichtlich alter Wälder. Besonders betroffen sei die Buche. Er thematisierte ebenso Flächenstilllegungen. So sei in Niedersachsen geplant, 10% der Landesforstfläche aus der Bewirtschaftung zu nehmen. Die Forst- und Holzwirtschaft müsse daher eine Antwort auf den gesellschaftlichen Trend hin zum romantischen Zugang und zur Vermenschlichung von Bäumen finden. Der fachliche Austausch sei deshalb wichtig. Als Plattform Forst und Holz freue man sich daher, Kooperationspartner bei der Fachtagung zu sein.