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Brücken bauen
Hamburger Holzforschung öffnete zum zweiten Mal ihre Tore
Ein Artikel von Dinah Urban | 24.11.2015 - 08:59
Brasilianisches Flair, Feuerspucker und Forschung zum Mitmachen begeisterten am 7. November nicht nur Hamburger Nachteulen. Die Thünen-Institute für Internationale Waldwirtschaft und Forstökonomie sowie Holzforschung und das Zentrum Holzwirtschaft der Universität Hamburg informierten Holzinteressierte über ihre Themenfelder.
Eine Brücke zwischen Wissenschaftlern und der Bevölkerung zu bauen, ist keine einfache Aufgabe. Die Holzforscher im Hamburger Stadtteil Lohbrügge fanden am 7. November einen Weg: Sie ließen die etwa 1000 Besucher, die während der Hamburger Nacht des Wissens ihren Weg zum Zentrum Holzwirtschaft und Thünen-Institut fanden, selbst bauen. Die gemäß Anleitung entstandenen Miniaturbrücken wurden einer Biegeprüfung unterzogen, was einen Wettbewerb auslöste. Es galt, das beste Verhältnis von Last zu Brückengewicht zu erreichen. Die beste Brücke hielt 122 kg bei einem Eigengewicht von 191,5 g. Gleich nebenan galt es, sich bunte Spanplatten selbst zu pressen.
Bunt ging es auch in der Holzbiologie zu. Tausende Proben zur Untersuchung von Holzart, -herkunft und -alter vermittelten einen Eindruck von der breiten Palette an Analysemöglichkeiten, die den Forschern zur Verfügung stehen. Den Staubexplosionen widmete man sich in der Holzchemie in Experimenten. Die Besucher begriffen schnell, dass ein solches Ereignis in einem Pellets- oder Hobelwerk großen Schaden anrichten kann. Wie der Weißgrad von Papier bestimmt wird, klärte sich eine Labortür weiter ebenfalls.
Vorträge, Filme und Mitmach-Aktionen informierten über Förstervorurteile, CO2-Speicherung und die Holzverwendung in Deutschland. Die eindrucksvollen Diagramme der „Wood Flow Analysis“, die Univ.-Prof. Udo Mantau vorstellte, ließen erahnen, welche Datenmengen und welches Fachwissen für deren Erstellung nötig sind.
Begehrte Absolventen
Im Vorfeld der Nacht des Wissens erhielten die Absolventen des Studiengangs Holzwirtschaft in feierlichem Rahmen ihre Zeugnisse. Univ.-Prof. Michael Köhl ging in seiner Eröffnungsrede des Tags der Holzwirtschaft insbesondere auf die Bachelorabsolventen ein. Er wies auf die Chancen hin, welche die neue Abschlussform mit sich bringe. Nach drei Jahren könne ein Bachelor der Holzwirtschaft meist sofort in den Beruf einsteigen, wenn er möchte. Alternativ können die Absolventen ihr Holzwissen in weiteren zwei Jahren vertiefen oder ihrer Ausbildung mit einem anderen Masterstudiengang noch eine individuelle Note geben.
Der Bund Deutscher Holzwirte (BDH) vergab die jährlichen BDH-Preise für herausragende Abschlussarbeiten. Für die beste Bachelorarbeit erhielt Anna Bogun ein Preisgeld in Höhe von 400 €. Prem Raj Neupane wurde mit dem Preis für die beste Doktorarbeit ausgezeichnet und gewann damit 1000 €. Adelbert-Ludwig Lazay konnte seine Masterarbeitsehrung leider nicht persönlich in Empfang nehmen, ließ jedoch Dankesworte überbringen. Im Anschluss nutzten die stolzen Angehörigen der Absolventen die Gelegenheit, die Ausbildungsstätte ihrer Lieben zu begutachten.
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