Übers Wetter lässt sich trefflich streiten. Dass es derzeit auch bei Marktgesprächen eine solch dominante Rolle spielt, verdeutlicht eines: Wir wirtschaften mit einem Naturprodukt, bei dem die Natur auch die Ernte massiv beeinflusst. In der Hauptproduktionszeit konnten Maschinen und Lkw zuletzt nicht mehr in den Wald …
Schichten raus wegen Minderangebot
Witterung schuld
Zumindest in Österreich werden Prämien für „Zusatzlieferungen im September“ bezahlt. Die Beurteilung der Sinnhaftigkeit dieser Boni ist äußerst divergent: Von „da werden völlig falsche Preissignale verschickt“ bis „legitime Belohnung für Zusatzmengen“ lauten die Einschätzungen vieler Marktteilnehmer.
Schlüsselfrage: Was kommt noch?
Wie weit die Waldbesitzer mit ihrem Einschlag schon fortgeschritten sind, wird ebenfalls unterschiedlich beurteilt. Mehrheitlich wird erwartet, dass der Großprivatwald sich nach der Euphorie im Januar und Februar stärker zurückgehalten hat. Daher müsste man annehmen, dass noch Planmengen im IV. Quartal kommen. Vereinzelt ist sogar die Meinung zu hören, die Witterung ist für einzelne Betriebe ein willkommener Anlass, weniger zu ernten.Aus dem Kleinprivatwald dürfte zumindest im Oktober noch nichts kommen. Die Witterung verzögert die reguläre Feldarbeit enorm – viele Bauern werden daher erst ihre Feldarbeit beenden müssen, bevor es erneut in den Wald geht.
ÖBf-Holzstrom umgelenkt
In Österreich sorgt weiterhin das Pokern um allfällige ÖBf-Rundholzmengen für Spannung, die bisher immer vom Partner Mayr-Melnhof Holz abgenommen wurden. Zwei Schlüsse wurden bekannt. Einer liegt gut arrondiert in Oberösterreich, der zweite betrifft eine Tiroler Holzindustrie. Beides sind also keine wirklichen Überraschungen. Preislich wird es wohl von beiden Seiten Kompromisse gegeben haben.In der Slowakei gibt es offenbar noch wenige 100.000 fm Sturmholz. Die Staatsforsten ernten noch. Der Holzfluss aus Slowenien scheint hingegen nun zu verebben. Die Mengen, die man nach der Eiskatastrophe ernten musste, sind aufgearbeitet. Das ist ebenfalls ein Grund, warum sich derzeit die Versorgungslage dreht.
Besonnenheit gesucht
Bei den Sägenebenprodukten könnte es nun zumindest zu einem Ende der Abwärtsbewegung kommen. Den Abnehmern wird attestiert, sehr „feinfühlig kommende Entwicklungen zu erahnen“. Die Sägewerksminderproduktion der beiden Vormonate hatte schon eine gewisse Angebotsreduzierung bei Hackgut zur Folge. Die Lage ist aber regional von Verarbeiter zu Verarbeiter unterschiedlich. Von Anbieterseite rechnet man zumindest mit stabilen Preisen im IV. Quartal.