- Großbritannien wird Frankreich 2015 als zweitgrößten Nadelschnittholzmarkt ablösen.Rumänien hat das dynamischste Wachstum bei der Nadelschnittholz-Produktion in Europa.Keiner der großen Schnittholzerzeuger (Deutschland, Schweden, Finnland, Österreich) konnte auf Vorkrisenmengen aufholen.Nach einer deutlichen Erholung im laufenden Jahr müssen die Sägewerke Europas 2015 wieder mit Stagnation rechnen.
Vier Länder sind zweistellig
Schweden hat 2013 15,6 Mio. m3 Nadelschnittholz erzeugt. Es plant für 2014 und 2015 je 17,5 Mio. m3 (+12 % in zwei Jahren).
Rumänien rechnet nach 2,9 Mio. m3 2013 mit je 3,6 Mio. m3 in den beiden folgenden Jahren. Das ergibt ein Plus von 24 %.
Lettlands Nadelschnittholz-Produktion soll von 2,3 Mio. m3 (2013) heuer auf 2,65 Mio. m3 steigen und im nächsten Jahr aber wieder um 500.000 m3 zurückgehen. Trotzdem bleiben im 2013/2015-Vergleich 13 % Mehrproduktion.
Russland (dessen Zahlen zumindest seit 2011 nachvollziehbar aussehen) wächst ähnlich schnell. Von 28,9 Mio. m3 (2013) soll die Produktion heuer auf 31 Mio. m3 und im kommenden Jahr auf 33 Mio. m3 steigen (ergibt in Summe +14 %).
In diesem Zusammenhang muss festgehalten werden, dass eben die vier genannten Länder mit dem höchsten Wachstum auch den größten Exportanteil haben. Das gilt vor allem für Rumänien: Von 100 m3 Schnittholz, die in diesem Land erzeugt werden, landen 73 m3 im Ausland.
Wenn gerade die exportdominierten Länder große Steigerungen prognostizieren, wird das für erhebliche Änderungen bei den Welthandelsmengen sorgen.
2013 fast so schlecht wie 2009
Stabiler hat sich die Nadelschnittholz-Produktion gehalten. Im Krisenjahr 2009 sank sie auf 71,6 Mio. m3 – ein Rückgang von 19 % gegenüber dem Topniveau. Nach einer spürbaren Erholung gingen die Einschnittmengen zwar auch wieder zurück, lagen aber im Vorjahr immerhin schon um 6,3 % über dem Krisentiefpunkt.
Nur Rumänien wuchs wirklich
Deutlich überdurchschnittlich entwickelt sich auch Großbritannien – wenngleich aus ganz anderen Gründen. Wie auf der International Softwood-Conference zu hören war, boomt dort der Schnittholzbedarf. Allgemein gute wirtschaftliche Aussichten und das Immobilien-Anreizprogramm „Help-to-Buy“ sorgten dafür, dass britische Sägewerke im Vorjahr um 27 % mehr Nadelschnittholz erzeugten, als es von 2005 bis 2007 üblich war.
Deutschland vor Schweden
Noch ein Wort zu den Größenverhältnissen: Deutschland liegt als Europas größter Schnittholzproduzent mit 20 Mio. m3 (2013) auf Platz 1. In ähnlichen Dimensionen schafft es noch Schweden (15,6 Mio. m3). Mit Abstand folgt Finnland (–10,4 Mio. m3), welches sich in den vergangenen Jahren von Österreich (8,5 Mio. m3) abgesetzt hat. Noch 2010 waren die beiden Länder praktisch gleichauf. In Frankreich scheinen sich 7 Mio. m3/J als neues Normalniveau einzupendeln. In Zeiten der Hochkonjunktur sägte die Grand Nation noch 1 Mio. m3/J mehr.Looking for construction lumber
Wenn die Prognosen zutreffen, werden innerhalb Europas zwei Länder die meiste Aufmerksamkeit der Schnittholzexporteure auf sich ziehen: Großbritannien und Italien. Der britische Verband rechnet damit, dass der Nadelschnittholz-Verbrauch von 7,9 Mio. m3 im Vorjahr heuer auf 8,9 Mio. m3 steige und 2015 sogar 9,2 Mio. m3 erreiche. Der Importbedarf steigt heuer um knapp 750.000 m3 auf 5,4 Mio. m3. Das lässt sich leicht erklären: Die Anzahl der Wohnbauten legte von 2012 bis 2014 um 40 % auf 173.000 Einheiten zu.Italiens Nadelschnittholz-Konsum zeigt nach jahrelangem Abwärtstrend eine Trendwende. Im laufenden Jahr rechnet der Verband Federcomlegno mit einem Verbrauchsanstieg von 5,3 % auf 4,57 Mio. m3. 2015 wird eine 3,9 %-Zunahme auf 4,75 Mio. m3 vorhergesagt. Damit würde Italiens Nadelschnittholz-Bedarf in zwei Jahren um 410.000 m3 steigen. Der Großteil davon wird mit Importen abgedeckt, die von 3,63 Mio. m3 (2013) auf 3,95 Mio. m3 steigen sollten. Rund zwei Drittel davon kamen zuletzt aus Österreich.
Trotz der Erholung bleibt Italiens Holzverbrauch auf niedrigem Niveau. Im Vergleich zu Vorkrisenzeiten wurde im Vorjahr um 34 % weniger Nadelschnittholz benötigt. Gegenüber dem Rekordjahr (2006) sank der Konsum sogar um 41 %.