Auf Einladung von proHolz Oberösterreich war er wohl der beeindruckendste Gastreferent beim diesjährigen Dialog Holzbau. Die Rechnung ging voll auf: Mit knapp 300 Teilnehmern war der Veranstaltungssaal bis auf den letzten Platz gefüllt. Unter den Gästen waren auch Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer und Vertreter des Landtages.
„Oberösterreich bietet mit 42 % Waldanteil große Möglichkeiten für den Holzbau, die noch nicht entsprechend ausgeschöpft werden. Jährlich wächst mehr Holz nach, als genutzt wird. Das Potenzial für eine verstärkte Bauholznutzung ist vorhanden, ohne dabei an die Grenzen der nachhaltigen Rohstoffverfügbarkeit zu gelangen“, weiß Pühringer. Gleichzeitig berichtete der Landeshauptmann von regelrechten „Streitkonferenzen“ für die Reform der Bauordnung – „wir alle gegen die Betonierer“, stellte er klar. „Es schien fast schon so, als sei ein Kompromiss nicht möglich.“ Doch eine Änderung der Regelungen fiel im Vorjahr schließlich doch zugunsten des Holzbaus aus.
Mit gutem Beispiel vorangehen
„Städte, wie Zürich oder München, liefern Beispiele für die Forcierung des Baustoffes Holz in klimapolitischen Modellen. Aber auch ein aktuelles Leuchtturmprojekt in Steinbach am Ziehberg zeigt das erstaunliche Potenzial von Holz. Neben reinen Holzbauten sollte in Oberösterreich verstärkt auch wieder die Holzmischbauweise forciert werden“, appellierte Georg Adam Starhemberg, Obmann von proHolz OÖ.
Aktuelle Holzbauprojekte „made in Oberösterreich“, wie der neue Kinderhort in der Linzer Spaunstraße von den Architektinnen Karin Grabner und Christine Konrad, boten deshalb einen willkommenen Rahmen für die angeregten Diskussionen.
162 % mehr regionale Wertschöpfung
Dass sich der kleine Ort im Bezirk Kirchdorf an der Krems mittlerweile einen Namen in der Holzbaubranche gemacht hat, ist seiner engagierten Bürgermeisterin zu verdanken. Bettina Lancaster rührte auch an diesem Abend wieder kräftig die Werbetrommel für den nachhaltigsten Baustoff, „der sich immer auszahlt“, wie sie anmerkte.
Die regionalwirtschaftlichen und ökologischen Auswirkungen durch den Bau eines Vollholz-Feuerwehrhauses wurden dort erstmals gemessen. Die Ergebnisse sind selbst für Experten erstaunlich: Im Vergleich zu einem mineralischen Standardbau blieb durch den Massivholzbau um 162 % mehr Bruttowertschöpfung in der Region. „Für mich stellt sich deshalb nicht mehr die Frage nach den Mehrkosten eines Holzbaus. Viel wichtiger ist mir, dass unsere Betriebe profitieren. Zudem ersparen wir uns in der Zukunft einen teuren Rückbau des Gebäudes“, sagte Lancaster.