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Guntamatic Pellets-Wandgerät Therm zeigten Christoph Lang und Christoph Ebetshuber (v. li.) © DI Johanna Schnaubelt

Großes Interesse

Ein Artikel von DI Johanna Schnaubelt | 15.03.2010 - 00:38
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Einen Flachbodensilo mit Saugsonden- oder mit Modulaustragung stellten Daniel Reinhard, Frank Binder und Eshra Issel (v. li.) von A.B.S. vor © DI Johanna Schnaubelt

Zum ersten Mal präsentierte sich A.B.S. Silo- und Förderanlagen, Osterburken/DE, auf der Energiesparmesse in Wels von 3. bis 7. März. „Für uns ist der österreichische Markt ein neuer, da wir bislang hauptsächlich in Deutschland aktiv waren. Zudem genießt die Energiesparmesse in Wels einen sehr guten Ruf in der Branche“, informierte Eshra Issel, Zuständige für den Holzpelletssilo-Vertrieb. „Wir sind wirklich sehr zufrieden mit dem Messeverlauf.“

Zwei Produktneuheiten

A.B.S. zeigte in Wels zwei Neuheiten: Einen Flachbodensilo mit Saugsonden- oder mit Modulaustragung. „Gefertigt wird der Silo aus hochfestem Hightech-Gewebe, das in industriellen Anwendungsbereichen viele Jahre erprobt wurde. Zudem ist durch das höhenverstellbare Befüllsystem eine maximale Raumausnutzung möglich“, wies Frank Binder am Messestand auf die Vorteile hin. Sauganschlüsse, Montageeinstieg, Handentnahme und Füllleitung können an jeder Seite nach Vorgabe angebracht werden. „Neben den Standardgrößen sind auch Sonderanfertigungen in Grundfläche und Höhe nach Maß möglich“, ergänzte Issel. Die Befüllung erfolgt oberhalb des Tragriegels, somit wird ein besserer Füllgrad erreicht. Die Entnahme erfolgt mittels Saugsystem, Steigschnecke oder manuell.
Der Flachbodensilo mit einer Modulaustragung stellt eine neue Art der Lagerung dar. Es hat Außenmaße von 750 mal 750mm. Gerundete Schrägen an der Behälterwand ermöglichen ferner leichtes Herunterrutschen des Schüttgutes. „Die geringe Bauhöhe von 300mm ergibt ein höheres nutzbares Volumen. Das Schüttgut rutscht durch die Aussparung in den Grundbehälter und liegt dort locker auf. Der statische Druck des oben liegenden Schüttgutes wirkt auf das Entlastungsteil“, erklärte Issel. „Somit wird ein Zusammenpressen und Verkleben des Schüttgutes vermieden. Beim Absaugen durch das Rohr kommt Schüttgut kontinuierlich nach. Der Flachbodensilo ist absolut restentleerend.“
Weltweit wurden bereits über 45.000 A.B.S.-Silos verkauft. Im vergangenen Jahr ist der Umsatz aufgrund der weltweiten Wirtschafts- und Finanzkrise um 20% zurückgegangen. „Für 2010 sehen wir gute Perspektiven“, zeigte sich Issel zuversichtlich. A.B.S. ist in ganz Europa vertreten. Hauptmärkte sind Spanien, Frankreich, Großbritannien, Irland und Skandinavien.

Enge Kundenbindung

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Heizomat-Geschäftsführer Andreas Scherrer und Martin Haas (v. li.) präsentierten in Wels ihre Produkte © DI Johanna Schnaubelt

Seit 2004 ist Heizomat, Thalgau, auf der Energiesparmesse in Wels vertreten. „Für uns handelt es sich dabei um die wichtigste Messe“, erklärte Andreas Scherrer, Geschäftsführer Heizomat. „Wir knüpfen neue Kontakte und nutzen unseren Messeauftritt auch als Plattform für bestehende Kundschaft. Wir haben eine enge Bindung zu unserer Klientel.“ Österreich zählt für Heizomat zu den Kernmärkten. Man realisiert auch Projekte in Südafrika, Japan, Singapur, Nordamerika und im Osten. So informierte sich auch der Bürgermeister von Savannah/US am Heizomat-Messestand über die neuesten Entwicklungen und Produkte.
„Unsere Heizungen werden seit 28 Jahren weiterentwickelt und laufend verbessert. Sie zeichnen sich durch die massive Bauweise und die hohe Betriebssicherheit aus“, wies Scherrer auf die Vorzüge hin. Die Hackgutheizungen leisten zwischen 30 und 1000kW. Die Hackmaschinen von Heizomat sind für Stammdurchmesser von 30 bis 80cm geeignet. „Seit 2004 gibt es beim Hackmaschinen-Verkauf in Österreich eine kontinuierliche Steigerung“, berichtete Scherrer. „2009 verkauften wir 40 Stück und dieses Jahr werden es wahrscheinlich noch mehr sein.“
2009 investierte man bei Leitl, Hörsching, 5Mio.€ in eine neue Beton-Fertigteilanlage. Dabei wurden auch zwei Heizomat RHK-AK 400 Biomasse-Heizanlagen installiert. „Bei Heizomat haben uns langjährige Erfahrung im Bereich innovativer Heizsysteme sowie hohe Servicequalität und fachkundige Beratung überzeugt“, erfährt man bei Leitl über die Auftragsvergabe. „Auf Produktseite waren die einfache Handhabung, der Bedienkomfort wie auch die robuste Bauweise der Heizomat-System ausschlaggebend. Die Biomasse-Heizungsanlagen ergänzen das Konzept von Leitl und zeigen, dass das Heizen mit Hackschnitzeln nicht nur eine preiswerte, sondern auch eine umweltverträgliche und in hohem Maß zukunftsfähige Alternative zu den fossilen Brennstoffen darstellt.“

Komplettanbieter mit 114 Jahren Erfahrung

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Ein 800kW-Hackgutkessel war das Herz-Stück der Messe: Harald Wichmann, Wolfgang Karlovits und Joachim Schwengerer (v. li.) © DI Johanna Schnaubelt

Als Komplettanbieter mit 114 Jahren Erfahrung punktete Herz, Pinkafeld, in Wels. „Alle unsere Biomassekessel und Wärmepumpen werden in Österreich gefertigt“, betonte DI (FH) Wolfgang Karlovits. Mit 35 Tochterunternehmen ist Herz in ganz Europa präsent. Die Herz-Produkte sind in 70 Ländern weltweit erhältlich. Auf der Energiesparmesse wurde der neue Holzvergaser-Kessel Firestar Lambda in den Leistungsbereichen 15 bis 60kW vorgestellt. „Der neue Kessel zeichnet sich durch seine Doppelwirbel-Brennkammer aus. Die Flamme wird auf zwei Brennkammern aufgeteilt. Dies führt zu einer besseren Vermischung und Aufteilung“, wies Karlovits auf die Besonderheiten hin. „Das hat niedrige Emissionswerte und einen Wirkungsgrad von über 90% zur Folge.“ Für mehr Komfort sorgt die automatische Wärmetauscher-Reinigung.
Ein Hackgutkessel mit 800kW Leistung war ebenfalls am Herz-Messestand zu sehen. Bei der kompakten Einheit wird bei der Brennkammer auf Schamott verzichtet, was eine geringe Speichermasse zur Folge hat. „Aus diesem Grund kann der Kessel sehr rasch eine hohe Leistung fahren und ist schnell regelbar“, betonte Karlovits. Dieser Kessel eignet sich dank der Doppeleinschubschnecke auch für größeres Hackgut. Seit November 2009 ist diese Kesselserie in Betrieb, vor allem Contracting-Unternehmen zeigen sich besonders interessiert. In Österreich wurden bereits sechs solcher Kessel ausgeliefert. Auch aus der Slowakei, Spanien und Großbritannien liegen Bestellungen vor. Die Produktionszeit bei solchen Großanlagen dauert etwa sechs Wochen, da kundenspezifisch gefertigt wird.

Neuer Produktionsstandort

Seit einem Monat produziert Herz am neuen, zusätzlichen Standort im burgenländischen Pinkafeld. Herz hat eine Exportquote von 75%. Nicht nur in Europa sondern auch in Übersee vermutet man bei Herz Potenzial.

Gute Auftragslage

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Fördertechnik von Wildfellner auf der Energiesparmesse in Wels © DI Johanna Schnaubelt

„Mit mehr als 30 Jahren Erfahrung speziell im Bereich Hackschnitzel und Biomasse ist Wildfellner der führende Hersteller von achsenlosen Spiralförderanlagen in Europa“, betonte Alfred Edlinger, Marketingleiter bei Wildfellner, Buchkirchen bei Wels. Sowohl für private Heizungsanlagen im Einfamilienhaus als auch für Heizkraftwerke bietet Wildfellner geeignete Förderanlagen.
Seit 1986 nutzt Wildfellner die Messe zur Ausstellung. „Die Fachbesuchertage sind für uns sehr gut verlaufen“, berichtete Alexander Peemöller, Geschäftsleitung Wildfellner. Es wurden neue Kontakte geknüpft und Projekte besprochen. „Man merkt aber, dass durch die Weltwirtschaftskrise weniger investiert wird“, räumte Peemöller ein. Dennoch verzeichnet man bei Wildfellner eine sehr gute Auftragslage, da man mit der Fördertechnik in allen Industriebereichen tätig ist. „Trotz der weltweiten Wirtschaftskrise konnten wir im Anlagenbau im vergangenen Jahr ein Umsatzplus von knapp 20% erzielen“, ergänzte Edlinger.
Der Biomassesektor ist am österreichischen Markt ziemlich gesättigt, erfuhr man in Wels. Dafür bewegt sich in Deutschland in diesem Segment momentan sehr viel.
Im Herbst 2009 wurde in der landwirtschaftlichen Fachschule Ritzlhof in Ansfelden eine Lagerraum-Beschickung realisiert. Der Hackgut-Vorratsbunker wird von Landwirten befüllt. „Die Jahresmenge beträgt 40.000m³“, informierte Peemöller. Bei Münchinger Holz, Ried, wird derzeit eine Senkrechtförderanlage für Sägenebenprodukte installiert. Die Anlage hat eine Förderleistung von 80m³/h und eine Senkrechtlänge von 27m. „Ausschlaggebend für diese Investition war die Brikettsproduktions-Erweiterung“, teilte Peemöller mit.

Auszeichnung erhalten

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Guntamatic Pellets-Wandgerät Therm zeigten Christoph Lang und Christoph Ebetshuber (v. li.) © DI Johanna Schnaubelt

Im vergangenen Jahr hat Guntamatic, Peuerbach, das erste Pellets-Wandgerät Therm entwickelt. „Die für eine platzsparende Wandmontage ausgelegte Anlage ist kompakt und mit etwa 150kg ein Leichtgewicht unter den Pelletsanlagen. Zudem eignet sich das Wandgerät für den Einsatz in Neubau, Passivhaus, Altsanierungen, Fertighäusern und im Niedrigenergiehaus“, berichtete DI (FH) Christoph Lang, Marketing. Das Pellets-Wandgerät Therm ist in den Leistungsbereichen von 2 bis 7kW erhältlich.
Darüber hinaus wurde am 5. März das Pellets-Wandgerät Therm mit dem Innovationspreis 2010 des Landes Oberösterreich ausgezeichnet. Neben einer neu entwickelten Kessel- und Steuerungstechnik beinhaltet das Gerät einen Zyklonbehälter für den Tagesvorrat an Pellets. „Die patentierte Zyklon-Brennkammer sorgt für geringe Staubemissionen“, betonte Lang. 150 Stück wurden in der ersten Serie gefertigt. „Es gibt eine große Nachfrage in Österreich, Deutschland, Frankreich und der Schweiz“, ergänzte Christoph Ebetshuber, Erfinder der Pellets-Wandtherme. Guntamatic beziffert die Exportquote mit 70%.
Zu den Guntamatic-Klassikern zählt auch der Niedrig-Temperaturkessel Pellets-Biostar. Diese Heizung ist seit 1999 in den Leistungsbereichen 12, 15 sowie 23kW am Markt. Guntamatic produziert alle Anlagen in Österreich. Für Guntamatic zählt die Energiesparmesse Wels zu den bedeutendsten Messen in ganz Europa. „Die ersten zwei Tage waren sehr gut“, informierte Lang. „Wir sehen sehr großes Potenzial im Biomassebereich, vor allem bei steigenden Öl-, Gas- und Strompreisen. Darum versuchen wir, die gesamte Biomasse-Palette mit unseren Produkten abzudecken.“

Boomender Biomasse-Markt

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Über die Hackgutheizungs-Vorteile informierte Martin Mittermüllner (re.) interessierte Kunden © DI Johanna Schnaubelt

Seit mehreren Jahren ist Lindner & Sommerauer, St. Pantaleon, auf der Energiesparmesse in Wels vertreten. „Der Biomasse-Markt boomt“, lautete das Resümee von Martin Mittermüllner, zuständig für Verkauf und Service bei Lindner & Sommerauer. „Für uns ist die Veranstaltung in Wels die wichtigste Messe.“
Erfolgreiche Klassiker, wie beispielsweise die Hackgutheizungen, wurden zur Schau gestellt. Die Anlagen haben ein Leistungsspektrum von 15 bis 450kW. „Unsere Heizungen eignen sich für Einfamilienhäuser, Gewerbe- und landwirtschaftliche Betriebe“, informierte Mittermüllner. „Bei uns wird alles in Österreich produziert.“
Die Hackgut-Heizungen sind mit einer gut durchdachten Fördertechnik ausgestattet. „Alle Getriebe sind wartungsfrei. Diese werden mit einer Drehmomentstütze ausgestattet und direkt auf die Schneckenwelle montiert. Somit ist kein Verschleiß und Kraftverlust gegeben“, betonte Mittermüllner. Schneckenlängen bis zu 15m werden realisiert. Für jede Heizung gibt es einen individuellen Plan, nachdem die Teile gefertigt werden. „Unsere individuellen Heizungen laufen vollautomatisch. Es muss nur einmal im Monat die Asche entleert werden. Zudem gibt es für die kompakte Anlage fünf Jahre eine Vollgarantie“, wusste Mittermüllner um die Vorteile Bescheid.Lindner & Sommerauer hat Stützpunkte in ganz Europa. Als wichtigste Märkte wurden neben Österreich, Deutschland, Frankreich und Italien auch die Schweiz genannt. „Ungarn und Tschechien sind sicherlich Zukunftsmärkte, die sich aber erst langsam entwickeln“, meinte Mittermüllner.
2009 war für Lindner & Sommerauer ein gutes Jahr. Der Umsatz lag knapp unter dem Rekordumsatz 2008. Aber es fiel laut Mittermüllner auf, dass die Leute Angst vor einer Geldentwertung hatten. „Aus diesem Grund waren einige investitionsfreudiger.“

Flexible Gebäudelösung

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Ein HDG-Heizbox-Modell stand im Blickfeld von Thomas Moser und Florian Mittermeier (v. li.) © DI Johanna Schnaubelt

Eine Heizbox als flexible Gebäudelösung für Stückholz, Hackgut, Pellets und Späne präsentierte HDG, Massing/DE, erstmals in Wels. „Durch den modularen Aufbau dieser Box können Heizleistungen bis zu 380kW realisiert werden“, erklärte Thomas Moser, Technischer Vertrieb bei HDG. Die externe Heizzentrale ist vor allem für Kunden interessant, die im zu beheizenden Gebäude keinen Platz für eine moderne Holzheizanlage zur Verfügung haben. Zudem lässt sie sich einfach integrieren. Die Gebäudelösung für Biomasseanlagen ist dank dem ineinander verschiebbaren Dach komplett befahrbar. Somit ist eine schnelle Holzanbringung gewährleistet. Darüber hinaus wurde die HDG-Heizbox mit dem Bundesinnovationspreis im Rahmen der IHM München ausgezeichnet. „Die Heizbox hat ein Lagervolumen bis zu 40m3“, erläuterte Moser. „Vor allem Contracting-Kunden zeigen großes Interesse. Die HDG-Heizbox wird als Wärmezentrale verwendet, wo die Brennstoff-Logistik sehr einfach und effizient sein muss.“ Mit Schleppern und Anhängern kann man die Heizbox rückwärts befahren. Der Schubboden zieht die Biomasse nach hinten zur Querförderschnecke. Im Raum Bayern wurde die HDG-Heizbox bereits realisiert und auch am HDG-Stammsitz in Massing wird die Innovation als Heizung benutzt.
Als weitere Neuheit im Bereich Stückholz-Heizung wurde der HDG Navora mit Nennwärmeleistungen von 40 und 50kW vorgestellt. „Vor allem in Privathaushalten sind Scheitholzkessel nach wie vor ein Thema“, ergänzte Florian Mittermeier am HDG-Messestand. Der Kessel ist einfach von vorne zu befüllen. „Er weist die größte Fülltür im Bereich der Frontbestückung bei Scheitholzkesseln auf. Ferner sorgt das Füllschachtvolumen von 195l für lange Nachlegeintervalle“, führte Mittermeier aus.
„Wir möchten noch präsenter am österreichischen Markt sein“, sagte Moser über seine Erwartungen auf der Energiesparmesse. „Die Welser Messe zählt zu den wichtigsten Branchentreffs. In diesem Rahmen wollen wir neue Partner finden.“ HDG freute sich in Wels über viel internationales Publikum.