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Starke Familienbande: Gerald, Lisa-Marie und Christian Roth (v. li.) © Martina Nöstler

Sukzessiver Ausbau

Ein Artikel von Martina Nöstler | 12.02.2014 - 11:45
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Starke Familienbande: Gerald, Lisa-Marie und Christian Roth (v. li.) © Martina Nöstler

Das Sägewerk Roth in Ramsen am Rande des Pfälzer Waldes gibt es schon länger als das Bundesland Rheinland-Pfalz. Seit 95 Jahren hat sich die Familie Roth dem Holz verschrieben. An der Bürowand von Sägewerksinhaber Gerald Roth kann man die Geschichte des Unternehmens und dessen Wachstum verfolgen. Mit Sohn Christian Roth und Tochter Lisa-Marie Roth ist mittlerweile die 4. Generation im Unternehmen tätig. 20.000 fm, davon 70 % Kiefer, werden jährlich in Ramsen aufgearbeitet.
Die Steigerung erfolgte sukzessive – den jüngsten großen Sprung gab es mit der Anschaffung einer neuen Nachschnittmaschine NSM von H.I.T., Ettringen/DE.

Abgestimmt auf Kundenwunsch

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Am Kettenbett wird das Model entsprechend der Vorgabe exakt positioniert © Martina Nöstler

„Wir hatten zuvor nur eine kleine Nachschnittmaschine. An dieser Stelle entstand unser Engpass in der Produktion. Außerdem war die vorherige Maschine mit anstrengender körperlicher Arbeit verbunden. Hier wollten wir für unsere Personal einen besseren Arbeitsplatz schaffen“, führt Roth bei der Betriebsbesichtigung aus. H.I.T. habe ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis geboten. „Der Maschinenhersteller hat die Maschine perfekt an unsere Platzverhältnisse angepasst“, erklärt Roth. Das Sägewerk befindet sich auf einem lang gestreckten Areal und ist – wie viele andere auch – auf der einen Seite von der Hauptstraße und auf der anderen von einem Bach begrenzt. „Wir mussten das Dach anheben, um die Maschine unterzubringen“, berichtet Roth über die Herausforderungen des Umbaus.

Wichtig für den Säger war auch der bis zu fünfstielig variable Einschnitt, der jetzt mit der neuen NSM möglich ist. „Das erlaubt uns ein wesentlich flexibleres Arbeiten“, ist Roth erfreut.
Roth bewältigt seinen Einschnitt der bis zu 14 m langen Stämme mit einem Gatter mit Breitenverstellung und Kappung. Die Model werden hinter dem Gatter nach links abgezogen und auf einem Rollengang in Richtung Quertransport vor der NSM gefördert. Die Nachschnittmaschine ist auf bis zu 10 m lange Hölzer ausgelegt und verarbeitet Stärken bis 25 cm sowie Breiten bis 50 cm. Roth hat zwei Sägenpakete zum Wechseln: Wenn er geringere Stärken bis 16 cm schneidet, setzt er Kreissägeblätter mit 4,6 mm Schnittfuge ein. Bei stärkeren Dimensionen kommen Werkzeuge mit 6,2 mm Schnittfuge zum Einsatz.

Am Quertransport vor dem Einzugstisch befindet sich ein Modelwender, mit dem der Bediener die Ware in die richtige Lage (mit der linken Seite nach oben) drehen kann. Liegt das Model am Kettenbett, wird das mögliche Schnittbild am Bildschirm auf das Holz projiziert. Das Zentrierwerk positioniert das Model exakt, dann geht es ab durch die NSM.
An der Auslaufseite werden die Spreißel automatisch separiert, die Hauptware kommt über einen Querabzug und einen Rollgang zur Sortierstation.

Die Seitenware von der Nachschnittmaschine sowie vom Gatter gelangt zur ASM-Besäumanlage. Diese installierte H.I.T. bereits vor 15 Jahren und die Anlage versieht im rauen Sägewerksalltag nach wie vor tadellos ihren Dienst. Mit der ASM lässt sich die Ware bis zu 130 mm Stärke zweistielig variabel auftrennen. „Wir setzen die Anlage auch zum Lattenschneiden ein“, informiert Roth.

Volles Programm

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Einzug der schweren Hölzer in die Nachschnittmaschine NSM © H.I.T.

Mit der Installation der NSM konnte Roth seinen Einschnitt von 16.000 auf 20.000 fm/J steigern. Die Sägerfamilie bietet ein komplettes Programm an Schnittholzdimensionen – von Bauholz nach Liste über Schalungen und Latten bis hin zur Verpackungs- und Palettenware. Ergänzt wird die Vielfalt mit einer umfangreichen Weiterverarbeitung. „Wir haben zwei Trockenkammern im Einsatz und können auf Kundenwunsch auch imprägniertes Holz anbieten. Mit der Hobelanlage komplettieren wir das Angebot“, sagt Roth abschließend.

Sägewerk Roth

Gründung: Mai 1919 von Wilhelm Roth
Standort: Ramsen/DE
Inhaber: Gerald Roth
Mitarbeiter: 10 plus 4 Familienmitglieder
Einschnitt: 20.000 fm/J
Holzarten: 70 % Kiefer; 30 % Lärche, Fichte und Douglasie
Hauptprodukte: Bauholz nach Liste, Industrieholz für Paletten und Verpackungen, Dachlatten