Die Stimmung in der Brettschichtholz-Branche wurde im Holzkurier der Vorwoche deutlich beschrieben: Ernüchterung nach dem tollen Jahresstart. Es scheint so, als verspiele man nicht nur den Vorsprung, sondern als könne das Jahresergebnis unter das von 2013 zurückfallen.
Verbesserung zum August
Beim Schnittholz gab es im September eine gewisse Beruhigung. Nach einem äußerst schwachen August ging nun wenigstens etwas. Das Schnittholzangebot wurde hauptsächlich witterungsbedingt stark eingeschränkt – die Sägewerke in Österreich und weiten Teilen Süddeutschlands waren nicht gut versorgt. Im III. Quartal meldete etwa Stora Enso nur 70 % Zulauf, obwohl man 100 % unter Vertrag hatte. Im Fokus stehen derzeit daher unumstritten die Rundholzversorgung – und damit zusammenhängend der Rundholzpreis.In Süddeutschland scheint der Fi/Ta-Rundholzpreis – ausgehend von Bayern – wieder um 2 bis 3 €/fm anzuziehen. Es gibt bereits Abschlüsse zu diesem neuen Preisniveau. Ob das allerdings schon generell die Preislinie ist, ist noch nicht entschieden. Große Sägewerke verweigern sich diesen forstlichen Wünschen.
Suche nach Entlastung
Absatzseitig fehlt den mitteleuropäischen Sägewerken ein Bedarfsschub. Keiner der angestammten Märkte hat derzeit das Potenzial, für echte Entlastung zu sorgen. „Ja, aus der Levante gibt es Impulse, aber …“; „Der schwache Euro hilft uns in den USA. Für den Massenmarkt 2-by-4, 2-by-6 ist aber unser Holz zu teuer“; „Holland, Frankreich, Großbritannien – kein Markt läuft so richtig“ – so kann derzeit kein Absatzbefreiungsschlag gelingen. Die Suche nach dem „Rettungsanker“ wird die mitteleuropäischen Säger wohl über den Winter beschäftigen.Stabile Seitenware
Bei den Rohhoblern gab es im Holzkurier-Preisbild einen Anstieg um 3,5 €/m3 auf eine Preisspanne von 228,5 bis 232 €/m3 (Großmengen, frei Grenze).
Preisrelationen aus der Balance
Beide Schnittholzsortimente liegen damit um 1 bis 2 % unter den Werten von September 2013. So gering diese Differenz zu sein scheint, so sehr wird aber von Produzentenseite derzeit die nicht vorhandene Balance von Rundholz- zu Schnittholz- zu vielen Endproduktenpreisen beklagt. KVH (s. Preisbild Seite 5) und BSH (s. Holzkurier Heft 40, S. 10) werden als Beispiele genannt. Die Produktionsrücknahmen angesichts eines geringeren Bedarfs wurden bereits mehrfach erwähnt.Bei BSH gab es das Alarmsignal: rückläufige Preise im sonst starken Baumonat September. Damit gab der BSH-Preis über den Sommer um 10 €/m3 nach. Das zähe Ringen auf angestammten Märkten ging weiter – neue Märkte tun sich nicht auf.
Minus 1 bei BSH-Lamellen
Bei genügendem Angebot, aber geringerem Bedarf gaben daher auch die BSH-Lamellen im September etwas im Preis nach. Im Holzkurier-Preisbild verloren diese um 1 €/m3 auf nunmehr 201 bis 204 €/m3 (franko Deutschland, Großmengen).Das Endprodukt mit dem stärksten Preisrückgang im Jahresvergleich sind Pellets: –7 % (Österreich) bis –10 % (Deutschland) lauten hier die Werte. Allerdings verloren die Vorprodukte noch stärker: –16 % betrug der Preisrückgang sowohl bei den Sägespänen als auch beim Hackgut im Jahresvergleich.