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Holzkurier KVH-Preisbild Mai 2013 © Holzkurier

Österreich holt auf

Ein Artikel von DI Johannes Plackner | 27.05.2013 - 19:09
Der KVH-Preis stieg im Mai um durchschnittlich 4 €/m3 auf nunmehr 297 €/m3 (franko, landungsweise, Durchschnitt aus allen Dimensionen). Diese Erhöhung ist vor allem Österreich zu verdanken. Die deutsche April-Preiserhöhung von +2 bis +3 % kam zwischen Boden- und Neusiedlersee mit Verspätung an. Das Nord-Süd-Gefälle hat sich damit etwas angeglichen, da viele deutsche Produzenten die im Vormonat durchgesetzten Preise im Mai wirken ließen.
Die Nachfrage bezeichnen Hersteller wie Händler als lebhaft. Trotzdem gibt es regional freie Kapazitäten. Jene Hersteller, welche die Preiserhöhungen strikter und früher umgesetzt haben, verloren vereinzelt Aufträge. Aktionspreise waren im Mai aber nur selten zu hören und hätten das Marktgefüge nicht beeinflusst, heißt es. Meldungen zur Auslastung reichen von „überlastet“ (ein deutscher Hersteller) bis „die Linien sind sicher nicht voll ausgelastet“ (ein österreichischer Händler).

Bislang nur Rohware abgegolten

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Holzkurier KVH-Preisbild Mai 2013 © Holzkurier

Die weitere Preisentwicklung ist noch unsicher. Mehrere Großanbieter erwägen, im Laufe der kommenden zwei Wochen weitere Preiserhöhungen anzukündigen. Ein weiterer plant eine Erhöhung „frühestens zu Juli“. Der Preisanstieg seit Jahresbeginn habe bislang nur die teurere Rohware abgefedert. Die Ertragssituation bezeichnete keiner als zufriedenstellend. Um 13 €/m3 legte das Holzkurier-KVH-Preisbild seit Dezember zu. Mehr Marge brachte das nicht, weil das ziemlich genau dem Anstieg entspricht, den Sägewerke für Lamellen erreichten. Monatlich kamen an Rohwarenkosten 3 bis 5 €/m3 dazu. Aktuell kosten 6er-NSi-Lamellen KD um 210 €/m3.

Knappheit an breiten Lamellen

Die Mehrheit der Gesprächspartner geht nicht von einer weiteren Schnittholzverteuerung aus – jedenfalls nicht für die Standarddimensionen. Breite Querschnitte (wahlweise ab 16 oder ab 20 cm) werden aber von den meisten als „knapp und schwierig zu bekommen“ beschrieben. Zusätzlich wird in Deutschland von Schwierigkeiten berichtet, genügend Frachtkapazität zu buchen. „Das liegt vielleicht an den vielen Feiertagen im Mai, treibt aber jedenfalls die Preise nach oben“, meinte einer.
Betriebe, die Preiserhöhungen planen, geben eine Zielgröße von +10 bis 15 €/m3 an. „Es muss aber schlussendlich ein Dreier vorne stehen – bei allen Sortimenten“, meinte ein österreichischer Hersteller..