5000 Nutzungen pro Jahr sind zu planen
Man habe Instrumente entwickelt, um den Holzernteprozess bestmöglich abzubilden. Je Forstbetrieb steht ein Holzernteteam mit einem Leiter zur Verfügung. Dieser entscheidet unter Berücksichtigung der Maschinenkapazitäten, ob externe Unternehmer oder eine ÖBf-Mannschaft zum Einsatz kommen. 40 bis 50% der Holzernte erfolgen mit betriebseigenen Kapazitäten. Weiters wird eng mit dem Revierleiter zusammengearbeitet, der den Nutzungszeitraum nach waldbaulichen und standörtlichen Kriterien ermittelt. Dieser kann beispielsweise vorgeben, dass auf sumpfigem Untergrund eine Nutzung nur im Januar oder Februar bei gefrorenem Boden zu erfolgen habe. Im Vorfeld sind viele Verträge abzuschließen. Zu den Vertragspartnern zählen Holzabnehmer, Forstunternehmer und Frächter.
Der operative Planungsprozess gliedert sich in die Planung der forstbetrieblichen Holzernte, der Lieferprofile und der Einsatzplanung in der Forsttechnik.
Nichts dem Zufall überlassen
„Vor der Holzernte erfolgt eine Vorkalkulation. Mittels ALS-Daten erhält man künftig wichtige zusätzliche Informationen. Der endgültige Preis für die Holzernte wird festgelegt, wenn man vor Ort war. Außerdem gibt es eine systemintegrierte Vor- und Nachkalkulation, sodass die Treffsicherheit zukünftiger Planungen laufend erhöht wird“, erläutert Erlacher.
Überdies erhalten die Forstbetriebe vom Sägewerk tagesaktuelle Vermessungsdaten übermittelt. Aus den Abmaßlisten sind falsche Ausformungen ersichtlich. Durch eine Meldung an die Holzernteeinheit sind Korrekturen sofort möglich. Außerdem finden regelmäßig Kontrollmessungen vor Ort statt.
Vorsprung mit elektronischem Lieferschein
Eine bedeutende Entwicklung im Holzernteprozess stellt der elektronische Lieferschein (E-Lieferschein) dar, in dem bei den ÖBf alle Informationen zusammenfließen. Aufgrund der Planmenge gemäß Kaufvertrag wird ein Transportauftrag an den Frächter gesandt. Nach Auftragsannahme schickt der Lkw-Fahrer laufend Statusmeldungen an die ÖBf. Diese lauten beispielsweise, „Beginne Auftrag“, „Fahre ins Revier“, „Am Lieferort angekommen“ oder „Auftrag abschließen“. Den E-Lieferschein inklusive der Schätzmenge sendet der Frächter an die ÖBf. Weiters werden im Wald drei Fotos vom beladenen Lkw gemacht. „Wir liefern über 90% des Rundholzes frei Werk. Damit bestimmen wir, was im Wald passiert“, erklärt Erlacher.Es konnte bereits mehr als 1 Mio. fm mit E-Lieferschein flächendeckend in allen ÖBf-Forstbetrieben abgewickelt werden. Die Abfuhrmengen gliederten sich in rund 700.000 fm Sägerundholz und rund 300.000 fm Industrieholz. Dabei arbeiten die ÖBf unter anderem mit Felixtools aus Gössendorf als IT-Partner zusammen. Mittlerweile sind 300 Frächter mit Hard- und Software ausgestattet, die dem FHPDATLOG-Standard entspricht. Auch bei Rail Cargo Austria (RCA) wird bald auf den FHPDATLOG-Standard umgestellt. „So haben wir im Schnitt rund 100.000 fm in der Pipeline“, fasst Erlacher abschließend zusammen.