Der Rundholzzulauf war in Österreich im Oktober laut mehrheitlicher Einschätzung „nicht schlecht“ – und damit deutlich besser, als noch im September befürchtet. Zwei bis drei Wochen ohne stärkeren Regen erleichterten die Holzernte.
Kleinwaldmengen werden kommen
Der Großprivatwald erntet ebenso rege wie die Österreichischen Bundesforste (ÖBf). Die österreichischen Säger sind außerdem zuversichtlich, dass auch der Kleinprivatwald noch die Motorsäge aus dem Schrank holen wird. Verwiesen wird auf unbefriedigende Preise für landwirtschaftliche Produkte, die man nun mit Waldarbeit kompensieren könne.Tritt diese Vorhersage ein, sollte es in den kommenden Wochen ein recht stabiles Mengenaufkommen geben. Das Rundholzangebot wird am Niveau des Vorjahres erwartet. Viele Sägewerke haben weiterhin mehr Menge unter Vertrag, als bisher witterungsbedingt geliefert werden konnte. Hier gibt es bereits erste Befürchtungen, dass „das Holz dann kommt, wenn wir es nicht mehr brauchen“.
Keine größeren Forstschäden
Der starke Sturm und auch der Wintereinbruch in der Kalenderwoche 43 blieben offenbar ohne größere Folgen. Alleine aus Tirol werden 70.000 fm Schadholz gemeldet.Moderater Anstieg statt Eskalation
Bayerns Holz wurde teurer
Der Holzkurier erhob für Baden-Württemberg eine Preisspanne von 95 bis 99,5 €/fm im Oktober. Die Tannenabschläge liegen bei 4 bis 6 €/fm. Gesteuert wird der Markt weiterhin von einem knappen Angebot und einer „regen Nachfrage nach allen Sortimenten“. Die Waldbesitzer scheinen weiterhin auf moderate Preisgestaltung bedacht zu sein, angesichts der Markterwartungen ihrer Abnehmer. Der jüngste Wintereinbruch blieb offenbar ohne weitere Folgen.Einen leichten Preisauftrieb gab es im Oktober in Bayern. Das Preisniveau liegt laut Holzkurier-Preisbild nun bei 95 bis 100,5 €/fm (+80 Cent/fm gegenüber September). Initiiert wurde der Anstieg laut Sägermeinung „von Einzelunternehmen, die preislich vorpreschten“. Zahlreiche Waldbesitzer hinken bei der Vertragsauslieferung noch hinterher, sodass man auch in Bayern fürchtet, zur falschen Zeit (= Winter) zu viel Rundholz zu haben. Derzeit könnten einzelne Sägewerke nicht alle Schnittholzaufträge erfüllen, da die Rohware fehlt.
90 bis 98 /fm in Tschechien
In Tschechien differiert derzeit das Preisniveau je nach Einkaufsregion. Im stärker von Käferholz betroffenen Mähren ging im Sommer der Preis um 3 bis 4 €/fm zurück. Hier kam es zuletzt zu einer Rückführung auf das alte Preisniveau. Ab Waldstraße liegt man dort nun bei einem Preis von etwa 90 bis 95 €/fm. Bis 98 €/fm ab Waldstraße sind in böhmischen Großprivatwäldern sowie in „deutscher Grenznähe“ zu bezahlen. Das tschechische Rundholzangebot für den Export wird auch in den kommenden Wochen als rege bezeichnet. Und das, obwohl die kommunalen Waldbesitzer vielfach ihre Hiebsätze schon erfüllt haben. Von dort ist also nichts mehr zu erwarten.Restitutionsentscheidung fehlt
Zu berücksichtigen gilt es beim tschechischen Marktgeschehen außerdem, dass zwischen 700.000 und 800.000 fm weiterhin außer Nutzung stehen. Diese Flächen könnten als Kirchenwälder noch restituiert werden. Jedoch fehlt weiterhin nur die politische Entscheidung bei der Mehrheit der Flächen.In der Slowakei sind die Windwurfflächen großteils aufgearbeitet. Nur auf Staatswaldflächen liegt noch Schadholz. Am alten Niveau (also am Vor-Windwurf-Niveau) soll mittlerweile das Preisniveau in Slowenien angekommen sein.