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Rundholzpreisbild Holzkurier bis zum März 2017 © Holzkurier

Ruhige Marktlage im März

Ein Artikel von Gerd Ebner | 29.03.2017 - 16:39

Ruhig. Geordnet. Unverändert. Das sind die Adjektive, mit der die Interviewpartner im März die Lage am mitteleuropäischen Rundholzmarkt beschrieben. Als außergewöhnlich muss man allerdings das Eschentriebsterben und die schlechte Versorgungslage in Rumänien erwähnen – beides hat Einfluss auf Süddeutschland und Österreich.

Fließende Holzströme

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Rundholzpreisbild Holzkurier bis zum März 2017 © Holzkurier

In Baden-Württemberg lag das Preisniveau unverändert bei 91 bis 93,5 €/fm (s. Grafik) . Der harte Winter hat zwar im Januar auch dort die Holzernte erschwert, doch diese Verzögerungen sind mittlerweile ausgeglichen. Die Abnahme sei „super“, betonen Vertreter von Forstbetriebsvereinigungen. Deren Kunden sehen sich mit einem starken Binnenmarkt und einer guten Absatzperspektive in Frankreich konfrontiert.

Eine Entscheidung besser als keine

Nicht ganz zufrieden ist man in BWB mit dem Urteil des Düsseldorfer Oberlandesgerichtes. Der Grund: Wegen der Revision der Landesregierung gibt es immer noch keine Klarheit, wie künftig die Holzvermarktung aussehen wird. „Besser ein Ende mit Schrecken als ein solcher Hängezustand“, wird bemängelt.
Beim Industrieholz gab es in Baden-Württemberg zwar eine kleine Preisrücknahme, die Abnahme erfolgte aber flüssig.

Bayern vor Preiserhöhung?

In Bayern gab es jüngst eine kleine Preiskorrektur nach oben. Der Holzkurier macht für März einen Preis von 89 bis 93,5 €/fm fest. Für das II. Quartal deuten die Signale nun auf eine Preissteigerung. Große Anbieter avisieren +3 €/fm an. Damit wären die NiklasFolgen für die bayerischen Forstbetriebe insofern beseitigt, als man endgültig wieder in das mitteleuropäische Preisgefüge zurückgekehrt wäre – auf das Niveau von Österreich und Baden-Württemberg.
Die Preisanhebungen werden vonseiten des bayerischen Forstes mit den guten Marktaussichten speziell in den Hauptwarensortimenten sowie in der besseren Sägerestholz-Vermarktung argumentiert.

Gute Versorgung in Österreich

Im März erfolgte auch in Österreich eine kontinuierliche Holzernte. „Alles nimmt einen ordentlichen Weg“, fasst es ein Einkäufer zusammen. In den tieferen Regionen „räumten die Bauern ihre Wälder zusammen“ – es wird also langsam der Einschlag im 1. Halbjahr beendet. Der Kleinwald kam aufgrund des Winters etwas später in den Wald. Noch lässt sich nicht abschätzen, ob das die Gesamtjahresmenge beeinflussen wird.
Die österreichischen Sägewerke waren im März ausreichend versorgt. Die Gesprächspartner sagten für die kommenden Wochen aber eine gewisse Zweiteilung vorher. Während die Tiroler Holzindustrien größere Einkaufstouren machen müssen, um sich Mehrmengen für April, Mai zu sichern, dürfte Südösterreich noch besser versorgt sein.
Das Rundholz-Preisniveau lag im März unverändert bei 90 bis 96 €/fm. Für das II. Quartal sind vorerst keine größeren Preissprünge nach oben zu erwarten. Leitbetriebe versuchen, die Preise konstant zu halten. Noch im ersten Halbjahr wird man sehen, ob der Käfer Einfluss auf das Marktgeschehen nimmt oder nicht. Der eiserne Bestand ist weiter hoch – trotz des sehr kalten Winters.

Mehr Schleifholz am Markt

Beim Industrieholz ist der Anfall – speziell im Osten Österreichs – hoch. Eine gewisse Torschlusspanik wegen der künftig eingestellten Schleifholzabnahme in Laakirchen animierte viele zur Durchforstung. Andererseits müssen massenhaft Eschen aufgrund des Triebsterbens geerntet werden. Bei der Esche gibt es keinerlei Anzeichen einer Besserung.
In dieser Situation hilft den Waldbesitzern ganz eindeutig die Nachfrage aus Rumänien. Diese sorgte zuletzt für einen leichten Preisanstieg beim Industrieholz. Österreichische Unternehmen halten ihre Produktionen dort mit Ganzzügen am Laufen.
Die Ursachen: Das rumänische Binnenaufkommen hat nachgelassen. Zusätzlich fehlen Rundholzmengen aus der Ukraine. Letztere werden Mitte Mai in Brüssel verhandelt. Das Rundholzexport-Verbot soll gegen EU-Abmachungen verstoßen. //