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Papier Archivbild © Holzkurier

Papierindustrie hatte ein gutes Jahr

Ein Artikel von Martina Nöstler (für Timber-Online bearbeitet) | 19.04.2016 - 14:03
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Die österreichische Papierindustrie blickt auf ein erfolgreiches vergangenes Jahr zurück. „Wir haben es geschafft, trotz Rückgängen im inländischen Verbrauch die Papierproduktion um 2% zu steigern“, sagte Alfred Heinzel, Präsident von Austropapier, bei der heutigen Pressekonferenz in Wien. „Die optimale Holznutzung hat Priorität. Viele Unternehmen produzieren längst nicht mehr nur Papier und Zellstoff, sondern auch andere Faserprodukte. Die wesentlichen Herausforderungen der Branchen bleiben das Ökostromgesetz und die Energiekosten.“

2015 produzierte die Industrie 5 Mio. t Papier. Das sei insbesondere im europäischen Umfeld ständiger Kapazitätsanpassungen und Standortschließungen bemerkenswert. Die Investitionen stiegen auf 210 Mio. €. Der Umsatz lag bei 3,8 Mrd. €.

Bei allen Sortimenten gab es Produktionssteigerungen. Der Verpackungssektor legte um 4,9% auf 1,9 Mio. t zu. Bei den grafischen Papieren gab es ein leichtes Plus um 0,2% auf 2,7 Mio. t. Um 1,5% auf 280.000 t legte die Produktion von Spezialpapieren zu. Mit einer Exportquote von 87% ist die Papierindustrie weitgehend von der sinkenden Nachfrage im Inland (–5,8% bei grafischen Papieren) unabhängig.

Aufgrund der umbaubedingten Stillstände in zwei steirischen Werken sank die Zellstoffproduktion 2015 um 6,8% auf 1,8 Mio. t. Das hatte auch Rückgänge bei Holzeinsatz (–8,1% auf 7,3 Mio. fm) und Energieverbrauch (–2,4% auf 14.400 GWh) zur Folge. Die Strom- und Holzpreise waren 2015 zwar temporär rückläufig, dafür müssen die Unternehmen mittlerweile 7,3 Mio. € in den Ökostromfördertopf einzahlen, hieß es auf der Pressekonferenz. 2016 wird der Holzeinsatz bei Normalbetrieb wieder steigen. Vom zweitwichtigsten Rohstoff – dem Altpapier – wurden im vergangenen Jahr 2,4 Mio. t eingesetzt.

Auf der Pressekonferenz bedauerte die Papierindustrie, dass das Ökostromgesetz den Trend in Richtung direkter Verbrennung forciere und damit den Holzmarkt beeinflusse. „Das Ökostromgesetz muss endlich novelliert werden. Wir fordern gleiche Wettbewerbsbedingungen für alle Marktteilnehmer. Die Tarifförderung lenkt immer mehr Holz in Richtung Verbrennung und unsere Betriebe müssen diese Situation auch noch über ihre Stromrechnung mitfinanzieren“, appellierte Austropapier-Vizepräsident Christian Skilich.