Investoren für Buchenleimholz gesucht

Ein Artikel von Günther Jauk | 27.08.2015 - 08:10
Wie steht es um die Finanzierung des Projektes?
Die Waldseite hat ihre Zusagen gemacht. Die Raurica Wald etwa hat Kapital von maximal 2,7 Mio. CHF in Aussicht gestellt. Zürich Holz ist ebenfalls zu investieren bereit. Der Bund sowie der Kanton Jura werden voraussichtlich Fremdkapitalförderungen in Form von zinsfreien Krediten bereitstellen. Weitere Investoren sind leider nicht einfach zu finden. Zurzeit laufen jedoch Gespräche mit potenziellen Teilhabern. Geplant ist die Investition in zwei Schritten. Die erste Ausbaustufe mit 10 Mio. CHF sollte nach derzeitigem Plan 2016 erfolgen. Sie wird eine Lamellenfertigung samt Keilzinkanlage und Flächenverleimung beinhalten. Produkte dieser Ausbaustufe werden Schweizer Leimbau-Unternehmen, wie etwa die Neue Holzbau, mit Schweizer Rohmaterial versorgen. In der zweiten Ausbaustufe produzieren wir dann BSP und BSH aus Laubholz.

Woher werden Sie Ihren Rohstoff beziehen?
Einerseits vom bestehenden Sägewerk am Standort Vendlincourt und andererseits von weiteren Laubholzsägewerken aus der ganzen Schweiz. Von der Kostenseite her betrachtet, ist es sicherlich besser, trockenes Schnittholz als Rundholz zu transportieren. Wir hoffen, dass einige Säger ihre Kapazitäten, speziell im Zuschnitt und in der Trocknung, ausweiten. Wichtig ist uns beim Rohstoff das Herkunftszeichen Schweizer Holz.

Hat die Frankenaufwertung Ihre Pläne beeinflusst?
Nicht wirklich. Wir haben ein ausgereiftes Konzept und ein gutes Produkt, das am Markt auch unter den derzeitigen Rahmenbedingungen bestehen kann. Eine unserer größten Stärken wird sicherlich auftragsbezogene Fertigung bis hin zur Losgröße 1 sein.

Gibt es konkrete Partner bei der Maschinenausstattung?
Ja, die gibt es. Noch ist es aber zu früh, um Namen zu nennen. Es werden aber sicherlich keine herkömmlichen Nadelholz-Bearbeitungsmaschinen, sondern Spezialanfertigungen für die Laubholzverarbeitung sein.

Wie werden Sie Ihr Produkt preislich gestalten?
Ich glaube, dass man unser Produkt nicht mit Nadelholz, sondern mit Stahl und Beton vergleichen sollte. Natürlich sind wir teurer, aber wir leisten auch mehr. Verglichen mit Fichte, wird unser Buchenleimholz mindestens das Doppelte kosten. Dafür sind aber wesentlich schlankere und elegantere Querschnitte möglich.