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Bis zu 700.000 Paletten pro Jahr fertigt Ebaki XXI - die unterschiedlichen Farben beziehen sich auf die Verwendung beziehungsweise den Kunden © DI (FH) Martina Nöstler

Paletten aus krummen Kiefern

Ein Artikel von DI (FH) Martina Nöstler | 23.10.2012 - 09:10
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Bis zu 700.000 Paletten pro Jahr fertigt Ebaki XXI - die unterschiedlichen Farben beziehen sich auf die Verwendung beziehungsweise den Kunden © DI (FH) Martina Nöstler

Die Holzindustrie in Spanien unterscheidet sich wesentlich von jener Österreichs oder Deutschlands. Hauptsächlich liegt das an den zu verarbeitenden Holzarten: Seekiefer und Pinus Radiata. Erstere ist im Mittelmeerraum sehr stark verbreitet und zeichnet sich vor allem durch ihre mitunter breiten Jahrringe aus. Die Pinus Radiata, eigentlich heimisch in Kalifornien, legt pro Jahr durchschnittlich 6 mm zu, sogar Jahrringe bis zu 15 mm sind zu finden. Beide Kiefernarten eignen sich gut zum Einsatz für Paletten und Kisten. Die Stämme können allerdings sehr krumm sein – eine Herausforderung für den Einschnitt.
Ebaki XXI im baskischen Muxika hat diese Herausforderung angenommen und sich dazu bewährte Maschinenhersteller ins Boot geholt. Einer davon ist Linck, Oberkirch/DE. Seit vielen Jahren pflegen die beiden Unternehmen eine gute Zusammenarbeit. „Wir sind mit der Betreuung von Linck überaus zufrieden. Als Käufer fühlt man sich gut begleitet und es wird die entsprechende Leistung erbracht. Die deutsche Qualität spricht natürlich auch für sich“, freut sich Finn Truelsen, Betriebsleiter bei Ebaki XXI. „Darum haben wir auf Linck als Hauptlieferant vertraut.“

Durch dick und dünn

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Treue Kunden und der Lieferant: Ebaki XXI-Betriebsleiter Finn Truelsen und Geschäftsführer Eduardo Marquez mit Projektleiter Martin Huber von Linck (v. li.) © DI (FH) Martina Nöstler

Um die heterogenen Stämme möglichst effizient auftrennen zu können, setzen die Verantwortlichen von Ebaki XXI auf zwei Sägelinien. Auf die Schwachholzanlage gelangt Rundholz bis zu einem Durchmesser von maximal 30 cm und einer Länge von 2 bis 3 m. Die Starkholzlinie bewältigt Stämme mit 30 bis 80 cm Durchmesser und 3 bis 6 m Länge. Bei beiden Linien stammen die Hauptmaschinen von Linck, jeweils in Kombination mit anderen Lieferanten.
Die dünnen Hölzer werden nach der Rundholzbeschickung und dem Vorschnittspaner (beide Brodbaek) dem Linck-Sägeaggregat CSMK 285-A1/B1 zugeführt. Dort werden an den Modeln bei Vorschubgeschwindigkeiten von 30 bis 60 m/min unbesäumte Seitenbretter mit maximaler Brettbreite von 285 mm abgetrennt. „Nach dem Brettabscheider und dem Nachschnittspaner folgt die Nachschnitt-Vielblattsäge MK16-D1 von Linck“, erklärt Martin Huber, Projektleiter des deutschen Sägewerksausrüsters. Die Schnitthöhe liegt zwischen 50 und 160 mm, was für die Erzeugung von Palettenbrettern ausreichend ist. Durch das Doppelwellenprinzip werden die Schnittleitung und die Motorenbelastung gleichmäßig verteilt. Das gewährleistet laut Linck eine hohe Schnittqualität.

Zwei Hauptmaschinen

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Starkholzlinie von Linck: Die Stämme werden mit der CSMK 375-A3/B3 im Rundlauf aufgetrennt © DI (FH) Martina Nöstler

Die Starkholzlinie von Linck verarbeitet Durchmesser bis 60 cm. Müssen stärkere Stämme aufgetrennt werden, kommt im Vorschnitt von eine Bandsäge von LBL Brenta zum Einsatz. Die Rundholzbeschickung stellte Ebaki XXI selbst zur Verfügung.
Die Linck-Linie beginnt mit dem fernbedienbaren Schnellspannwagen FWK. Die Zuführung von der Rundholzaufgabe erfolgt – in Einschnittrichtung blickend – von rechts. Das Holz wird mithilfe des Microtec-Optiline-Systems ausgerichtet und dem Linck-Kreissägeaggregat, einer CSMK 375-A3/B3, zugeführt. Die maximale Schnitthöhe beträgt 375 mm, die größte Durchgangsbreite 700 mm. Vier 110 kW-Motore treiben das Aggregat an. Die Vorschubgeschwindigkeit der Einschnittlinie beträgt 13 bis 35 m/min. Mittels einer Spaltkeilvorrichtung des Modells Mbh wird die Seitenware hinter der CSMK separiert und zur Besäumkreissäge von Paul gefördert.
Bei der Zuführung haben die Model für den Fertigschnitt Vorrang vor den Rundhölzern. Der Maschinenbediener kann aber jederzeit in den Ablauf eingreifen.

Breite Palette

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Grafische Darstellung: Am Bildschirm hat der Sägeführer den Einschnitt im Überblick © DI (FH) Martina Nöstler

Ebaki XXI hat sich hinsichtlich seiner Produkte breit aufgestellt. Einen großen Teil des Umsatzes generiert die Palettenerzeugung. Bis zu 700.000 Stück werden jährlich in Muxika produziert. „Aber nur Standardpaletten – keine Sondermaße oder Kisten“, betont Truelsen. Das spanische Sägewerk ist Mitglied der European Pallet Association (EPAL), dem Verband der europäischen Palettenerzeuger.
Gut im Geschäft ist man mit Schweden: Ebaki XXI erzeugt die Rohware für eine spezielle Produktserie des Möbelhauses Ikea. Die höherwertigen Qualitäten gehen in Form von keilgezinkten Lamellen in die Türen-, Treppen- und Leistenindustrie. Und zu guter Letzt verarbeitet man ebenso das Restholz: Bis zu 26.000 t Pellets verlassen jährlich das Sägewerk – entweder lose, in Bigbags oder als Sackware.
Besonders stolz ist Ebaki XXI-Geschäftsführer Eduardo Marquez auf die vielen Zertifizierungen, die im Unternehmen vorliegen. „DINplus für die Pellets, ISO 2001, PEFC sowie FSC“, zählt er auf. Der Verkauf erfolgt je nach Produkt entweder im Inland oder die Ware wird exportiert. Ebaki XXI hat Kunden in Großbritannien, Frankreich, Nordafrika, Skandinavien und Deutschland.

Ebaki XXI

Gegründet: 1998
Standort: Muxika/ES
Geschäftsführer: Eduard Marquez
Mitarbeiter: 130
Holzarten: Pinus Radiata (85 %), Seekiefer (15 %)
Schnittholz: 100.000 m³/J
Keilgezinkte Lamellen: 8.500 m³/J
Paletten: bis 700.000 Stück pro Jahr
Pellets: bis 26.000 t/J
Export: 30 % (GB, FR, DE, Skandinavien, Nordafrika)