Schwalbe für alle

Auf der diesjährigen Mitgliederversammlung des Verbandes High-Tech-Abbund im Zimmererhandwerk wurde einstimmig beschlossen, die Zulassung für die Schwalbenschwanz-Verbindung künftig allen Interessenten als Lizenz zur Verfügung zu stellen. Bislang war die Herstellung der Verbindung nur für die Mitglieder des Verbandes zugelassen.

Die Schwalbenschwanz-Verbindung, die vollständig ohne metallische Hilfsmittel auskommt, wird gerne im sichtbaren Bereich von Deckenkonstruktionen verwendet, da sie verdeckt und aufgrund ihrer vorgegebenen Position schnell zu montieren ist. Im Handabbund ist sie kaum zu bewältigen, doch auf einer modernen Abbundanlage kann sie perfekt und passgenau hergestellt werden. Da diese Verbindung in tragenden Konstruktionen hohen sicherheitstechnischen Ansprüchen genügen muss, wurde der Ruf nach einer Allgemeinen Bauaufsichtlichen Zulassung immer lauter.

Der Verband High-Tech-Abbund im Zimmererhandwerk hat es sich zur Aufgabe gemacht, hier Abhilfe zu schaffen. Bereits 1999 hatte er in Verbindung mit der Technischen Hochschule in München sowie dem Maschinenhersteller Hundegger eine Studie in Auftrag gegeben, die das Tragverhalten von Haupt- und Nebenträgern untersuchte. Unter dem Kürzel ‚Z-9.1-649‘ hat das Deutsche Institut für Bautechnik (DIBt) dem Verband 2009 die Zulassung erteilt, wobei „die Verwendbarkeit von Schwalbenschwanz-Verbindungen in Bauteilen im Sinne der Landesbauordnungen nachgewiesen ist“. Damit war für den Einsatz dieser Verbindung eine rechtsgültige Grundlage geschaffen worden.

Vor zwei Jahren wurde die bestehende Zulassung um einige Details erweitert, wodurch die Schwalbenschwanz-Verbindung einem breiteren Einsatzgebiet zugeführt werden kann. Der Verband stellt allen Architekten, Planern, Ingenieuren sowie Zimmerleuten diese Zulassung jetzt kostenfrei zur Verfügung.