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Highlight aus dem EWD-Programm: der neue Besäumer Combi TE für mittelgroße Sägewerke © EWD

Weltweite Projekte

Ein Artikel von Martina Nöstler | 14.04.2015 - 15:03
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Highlight aus dem EWD-Programm: der neue Besäumer Combi TE für mittelgroße Sägewerke © EWD

Der Sägewerksausrüster EWD aus Altötting/DE hat im vergangenen Jahr seine Hausaufgaben gemacht. Das beweist die Geschäftsentwicklung 2014. „Wir erzielten ein sehr positives Betriebsergebnis im Vergleich zu 2013. Der Umsatz konnte um 30% gesteigert werden“, erzählt EWD-Geschäftsführer Herbert Oppenborn. Allerdings lagen die Geschäfte 2013 deutlich unter jenen anderer Jahre. „2014 erreichten wir wieder ein normales Niveau. Dennoch ist dies angesichts der Situation der mitteleuropäischen Sägeindustrie ein großer Erfolg.“ Heuer erwartet sich der Geschäftsführer ein ähnlich positives Ergebnis. Den Erfolg des 240 Mitarbeiter-Unternehmens führt er auf zwei wesentliche Faktoren zurück: „Unser Vertrieb war sehr agil und vor allem international unterwegs. Außerdem haben wir unsere internen Abläufe verbessert, sind effizienter geworden und haben unsere Produktivität erhöht.“

Weite Wege für die Maschinen

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Kapp- und Besäumkonzept des Combi TE: Das Holz wird auf Kombiwagen transportiert, gekappt und entsprechend der Vermessung ausgerichtet © EWD

Das weltweite Vertrauen in die EWD-Technologien beweist ein Blick in die Auftragsbücher. Stolz ist man bei EWD vor allem auf die ersten Bestellungen aus Australien und Neuseeland. An AKD Softwoods mit Hauptsitz in Colac/New South Wales wird eine flexible Besäum- und Nachschnittanlage mit Spaner und Profilieraggregat geliefert. Pan Pac Forest Products in Napier/NZ hat vor Kurzem eine Mechanisierung für Starkholz in Betrieb genommen. „Der pazifische Raum wird noch weitere Chancen bieten. Darum werden wir dort verstärkt vor Ort sein“, informiert Oppenborn.
Auf anderen Kontinenten ist EWD ebenfalls aktiv: Gemeinsam mit Springer erhielt man einen Auftrag von Araupel in Brasilien. Geliefert werden eine Reduzierbandsäge und eine DWK-Nachschnittanlage mit Profilieraggregat samt Besäumer. Die Maschinen werden derzeit ausgeliefert. In Brasilien beziehungsweise Südamerika ist EWD schon länger vor Ort. So sind etwa Anlagen aus Altötting bei CMPC Maderas in Mulchèn/CL (Arcoline) oder bei Urufor in Rivera/UY (Bandsägenlinie mit drei Twin-Anlagen sowie Besäumer) im Einsatz.
Zwei Roboquad-Anlagen mit einem Optimes werden gerade in China in Betrieb genommen. Drei Großanlagen befinden sich in Russland in Montage. „Wir sind seit Jahren in Russland erfolgreich tätig und bearbeiten dort auch momentan interessante Projekte. Die Nachfrage ist vorhanden, auch wenn es durch die Währungssituation ruhiger geworden ist. Der Rubelkurs wirkt sich negativ auf Investitionen aus. Wir bleiben aber an Russland dran“, bekräftigt Oppenborn.
In Mitteleuropa, speziell in der DACH-Region, ist es ruhig geworden. Dort finden nur vereinzelt Investitionen – und diese meist im kleineren Rahmen – statt. Der Markt für Großanlagen sei derzeit nicht gegeben. Dennoch verweist Oppenborn auf schöne Projekte, wie die Komplettausrüstung im Sägewerk Desch, Pram, nach einem Brand oder den Neubau des Sägewerkes Wibeba in Rönök/HU.

Neuheiten zur Ligna

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EWD-Geschäftsführer Herbert Oppenborn vor einem in Montage befindlichen Einzugsystem © Martina Nöstler

Apropos Sägewerk Desch: Kurz vor dem Brand wurde dort das Gatter um die Breitenverstellung Vario SV-4 von EWD erweitert. Beim Neubau setzte Desch wieder auf diese flexible Einschnittlösung für den Gatterbetrieb. Zudem wurde die jüngste EWD-Neuheit in Pram installiert: der Besäumer Combi TE. Dieser ist seit Jahresbeginn im Einsatz. Die Innovation liegt in den Funktionen und im Automatisierungsgrad über der Combimes-Anlage. Oppenborn erklärt die Vorteile des Besäumers: „Das Holz wird im Quertransport nicht mehr an einen Anschlag gefahren, sondern gelangt auf den sogenannten Kombiwagen. Dieser richtet die Ware entsprechend der Vermessung aus, kappt die Hölzer und positioniert sie am Einzugstisch. Daraus resultieren ein exakt rechtwinkeliger Schnitt und ein geringerer Arbeitsaufwand für den Bediener, da er die mitunter schweren Hölzer nicht mehr selbst bewegen muss.“ Der neue Combi TE wird sich nach Abschluss der Felderprobung hervorragend für Blockbandsägebetrieb eignen. Hier kann der Bediener an der Besäum- und Nachschnittanlage durch die neue Anlagentechnik bei geeigneten Konstellationen vollständig ersetzt werden. Den Fokus auf den Combi TE sieht man bei EWD in den mittelständischen Sägewerken. Die Anlage eignet sich einschichtig bis 30.000 fm/J.
Für den Combi TE und alle anderen Einschnitt-Technologien wurde eine einheitliche Oberfläche für die Optimier- und Anwendungssoftware von EWD geschaffen. Die Bedienungsfreundlichkeit an der entscheidenden Schnittstelle Mensch/Maschine ist jetzt deutlich verbessert. Neben den Besäumeranlagen liegt der Fokus von EWD nach wie vor auf den Bandsägen. Beispielhaft nennt Oppenborn hier die Flying Bandsaw-Technologie (FBS). „Wir haben die FBS in den vergangenen zwei Jahren weiterentwickelt und Anpassungen bei der Software durchgeführt. Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir den Durchbruch jetzt auch in der Breite geschafft haben“, ist Oppenborn überzeugt. Jüngste Referenz ist die Holzindustrie Torgau. Dort wird derzeit eine Quattro-Bandsägenanlage mit FBS installiert. „Unsere Bandsägen sind extrem langlebig und auf qualitativ höchstem Niveau. Wir haben etwa bei der Verschleißbeständigkeit unserer Rollenoberflächen ein wichtiges Alleinstellungsmerkmal. Wir wollen künftig auch vermehrt die Laubholzindustrie von unserer Technologie überzeugen“, meint Oppenborn.
Auf der Ligna in Hannover wird EWD zudem den neuen Zentriertisch ZE 2 zeigen, der bereits nach England verkauft wurde. Bei dem modularen Konzept werden die Walzen von oben angesteuert und über Linearführungen positioniert.