Sperrholz automatisch ausbessern

Die Sperrholzplatte wird von einem Portal mit zwei Achsen überspannt, auf denen je ein Ausbesserungskopf platziert ist. Deren Aufgabe: alle Oberflächenfehler (Risse, Äste, Harzgallen, …) mittels Ein- oder Zweikomponenten-Füllmaterial auszubessern und gegebenenfalls vorher auszufräsen. Wie das aussieht, bestaunten die Ligna-Besucher am Messestand des oberösterreichischen Maschinenbauers Fill, Gurten. Was der schweren, robusten Anlage zunächst nicht anzusehen war, ist ihre Geschwindigkeit. Aber sobald sie eingeschaltet wurde, huschten die Arbeitsköpfe flink von einer Fehlstelle zur nächsten. Die Verfahrgeschwindigkeit beträgt bis zu 7 m/sek. Damit werden Durchsätze von bis zu 600 Platten/h erreicht. Das ist genug, um die Kapazitäten von großen Sperrholzwerken zu bedienen. Detektiert wurden diese von einem Microtec-Scanner. Mit seiner Erfahrung in der Automobilindustrie erfüllt Fill die hohen Anforderungen an Leistung und Prozesssicherheit in der Holzwerkstoff-Industrie. Die chilenische Arauco-Gruppe, Metsä Wood in Finnland und der amerikanische Roseburg-Konzern haben mittlerweile solche Anlagen von Fill im Einsatz. „Das Interesse ist weiterhin groß, denn das ist der letzte Prozess in der Sperrholzfertigung, der noch nicht automatisiert ist“, berichtete Bereichsleiter Erwin Altendorfer in Hannover. Neben der Oberflächenausbesserung entwickelt Fill gegenwärtig auch eine Lösung für das Flicken von Furnieren (Patching).

Von den Stückzahlen her überwiegen beim „Holzkurier Holzindustrieausrüster des Jahres 2015“ aber noch die Dünnschnittbandsägen. Kürzlich wurden zwei Projekte für die Möbelplattenfertigung verkauft, eine davon gar nicht weit weg vom Unternehmenssitz. Die guten Kontakte knüpfte das Fill-Team übrigens nicht nur tagsüber. Ab 17 Uhr sorgten gute Musik und ein noch besserer Barkeeper für tolle Stimmung an dem sehenswerten Messestand.