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Gießharz: Mit Purbond CR 421 verklebte Stahlstäbe nehmen Zug- sowie Druckkräfte auf und sind bautechnisch zugelassen © Purbond

Mit Gießharz die Grenzen ausloten

Ein Artikel von Hannes Plackner | 30.06.2015 - 08:52
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Gießharz: Mit Purbond CR 421 verklebte Stahlstäbe nehmen Zug- sowie Druckkräfte auf und sind bautechnisch zugelassen © Purbond

Um das Potenzial von Leimholz voll auszunutzen, braucht es die passende Verbindungstechnik. Gerade der Ingenieurholzbau greift gerne auf eingeklebte Stahlelemente zurück. Als Klebstoff kommt häufig das zweikomponentige Gießharz Loctite CR 421 Purbond des Chemieriesen Henkel zum Einsatz. Dessen Tochterunternehmen Purbond hat das Produkt in der Schweiz entwickelt. Die Zulassung wurde 2010 erteilt. Seitdem wurden unter anderem die Windkrafttürme nach dem System Timbertower damit erzeugt. Diese bis zu 100 m hohen Konstruktionen werden erst auf der Baustelle aus Brettsperrholz-Elementen zusammengesetzt. Die Verbindung stellen eingelochte Stahlbleche her, die auf der Baustelle stirnseitig eingeklebt werden. Das braucht einen zuverlässigen und einfach verarbeitbaren Klebstoff, wie den nicht schäumenden Loctite CR 421 Purbond. Gegenwärtig montiert Timbertower weitere Windkraftanlagen mit dem Klebstoff made in Switzerland. Im oberfränkischen Selb wurden Anfang Juni die Fundamente für die Holz-Windkrafttürme gegossen.

Mit dem Gießharz lassen sich Gewindestangen und Betonrippenstähle in Bauteilen aus BSH (GL 24h), Furnierschichtholz (Nadelholz) und Konstruktionsvollholz (C24) so verankern, dass sie Zug- und Druckkräfte übertragen. Die Stahlstäbe können längs und quer zur Faser eingebaut werden. Das Zweikomponentengießharz wird ohne Lösungsmittel oder Formaldehyd erzeugt (Klebstoff Typ I).