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Praktisch kein Leimaustritt oder Aufschäumen bei EPI-Klebstoff © Dynea

EPI für KVH

Ein Artikel von Hannes Plackner (für Timber-Online bearbeitet) | 17.03.2015 - 08:39
Emulsionspolymer Isocyanat-Klebstoffe (EPI) sind nicht neu in der Holzindustrie. Seit den 1980er-Jahren werden damit Leimholzstützen (Posts) für den anspruchsvollen japanischen Markt verklebt. Der norwegische Klebstoffspezialist Dynea, Lillestrøm, hat seit Beginn diese formaldehydfreien Produkte im Sortiment. Gehandelt werden sie unter dem Markennamen Prefere. In Zentraleuropa werden Dyneas Klebstoffe seit gut zehn Jahren auch bei Konstruktionsvollholz und Brettschichtholz eingesetzt. In den immer schnelleren und flexibleren Leimholzproduktionen (Stichwort: Listenfertigung) kommen die Vorteile des bewährten Klebstoffs besonders zum Tragen.

Kein Aneinanderkleben

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Praktisch kein Leimaustritt oder Aufschäumen bei EPI-Klebstoff © Dynea

In Zeiten automatisierter Anlagen mit hohen Taktzahlen müssen Klebstoffe gut verarbeitbar sein und eine störungsfreie Produktion gewährleisten. Gefordert sind eine hohe Anfangsfestigkeit der Keilzinkenverbindung, auch bei Holzarten mit hoher Rohdichte, und eine schnelle Aushärtung. Dyneas EPI erfüllt dies und schäumt dabei nicht auf, wie es etwa bei schnellen Polyurethanprodukten der Fall ist. Das ist vorteilhaft, weil sich Keilzinkenverbindungen nach der Presse beim Transport auf der Rollenbahn weder lösen noch im Aushärtelager aneinanderkleben. Wird direkt nach der Zinkung gehobelt, kann EPI-verleimtes Holz (KVH- oder BSH-Lamellen) gestapelt werden, ohne dass es zusammenklebt. Somit ist die Weiterverarbeitung reibungslos. Die ausgehärtete Leimfuge ist hellbeige, wird bei Bedarf eingefärbt und dunkelt nicht nach.

Berührungslos und günstiger

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Einseitig berührungsloser EPI-Leimauftrag mit Kameraüberwachung © Dynea

Gegenüber PUR seien die Klebstoffkosten bei EPI um bis zu 30 % günstiger, informiert Dynea. Das kann im margenknappen KVH-Geschäft entscheidend sein. Daher steigen immer wieder Betriebe auf den zweikomponentigen Klebstoff um. Früher konnte EPI nicht kontaktlos aufgetragen werden. In Zusammenarbeit mit den Applikationsspezialisten von Oest, Freudenstadt/DE, wurde dieses Problem aber gelöst. Produktionslinien lassen sich auch nachträglich auf EPI von Dynea mit berührungslosem Leimauftrag umbauen.

„EPI-Klebstoffe in Kombination mit ausgereifter Produktionstechnologie sind eine zukunftsweisende Lösung für die Holzindustrie im Bezug auf die Herausforderungen am Markt“, ist Franz Windisch überzeugt. Der Österreicher ist Verkaufsleiter des Produktbereichs Engineered Wood Solutions.

Zweikomponenten-Klebstoff für CE-KVH

Emulsionspolymer Isocyanat-Klebstoffe (EPI) sind zweikomponentige, formaldehydfreie Systeme. Ein wasserbasiertes Polymer härtet mit Isocyanat aus. Diese Kombination resultiert in einer Klebstofffuge, welche die Vorteile von Thermo- und Duroplasten vereint. Dazu zählen hohe Festigkeit, Kaltaushärtung und Zuverlässigkeit.

EPI-Klebstoffe härten bei Raumtemperatur rasch aus. Dabei laufen physikalische Prozesse (Filmbildung) und chemische Prozesse (Isocyanat-Vernetzung) parallel ab.

Der helle Klebstoff schäumt nicht auf und dunkelt nicht nach.

Dyneas EPI-Leim ist für die Produktion von CE-zertifiziertem Kon- struktionsvollholz gemäß der neuen Norm EN 15497 „Keilgezinktes Vollholz für tragende Zwecke – Leistungsanforderungen und Mindestanforderungen an die Herstellung“ geeignet.

Für Flächenverleimungen (Duo/Trio, BSH) sind Dyneas Prefere-Klebstoffe gemäß EN 14080 „Holzbauwerke – Brettschichtholz – Anforderungen“ zugelassen.