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USA verhängen 20%-Zoll auf kanadisches Schnittholz

Ein Artikel von Robert Spannlang, bearbeitet für Timber-Online | 25.04.2017 - 15:07
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Alle sahen es kommen. Doch seitdem die Trump-Administration gestern öffentlich gemacht hat, sie beabsichtige, in die USA importiertes kanadisches Nadelschnittholz mit einem Ausgleichszoll von 20% zu belegen, kochen die Emotionen hoch. Jill Colvin von der Associated Press qualifiziert die Entscheidung als „weitere Eskalation eines sich intensivierenden Handelsstreit zwischen den beiden Ländern“.

„Das heutige Urteil bestätigt, dass kanadische Sägewerke von ihrer Regierung subventioniert werden und von der Holzpreispolitik und anderen Subventionen profitieren, den US-Herstellern und Arbeitnehmern aber schaden“, wird der Vorsitzende der US-Koalition, Cameron Krauss, von prnewswire.com zitiert. „Die kanadische Regierung protestiert entschieden gegen die Entscheidung des US-Handelsministeriums, unlautere Strafzölle zu verhängen“, wetterte Jim Carr, kanadischer Minister für natürliche Ressourcen. Die Vorwürfe seien „grund- und haltlos“, heißt es in einer Stellungnahme von Chrystia Freeland, der kanadischen Außenministerin. Der kanadische Handelssekretär Wilbur Ross wiederum sprach von einer „schlechten Woche“ für die bilateralen Handelsbeziehungen.

Nach prnewswire.com hat das US-Handelsministerium bestätigt, die folgenden Subventionraten bei kanadischen Herstellern ermittelt zu haben: Canfor 20,26%; J.D. Irving 3,02%; Resolute 12,82%; Tolko 19,50%, West Fraser 24,12%, alle anderen Hersteller/Exporteure 19,88%. Doch das ist offenbar noch nicht alles für kanadische Holz-Exporteure: Das US-Handelsministerium erwägt nun, auf die Ausgleichs- auch noch Anti-Dumpingzölle draufzuschlagen. Ein vorläufiges Antidumping-Urteil ist für den 23. Juni 2017 geplant.

Das US-Ministerium schätzt, dass die USA 2016 Nadelschnittholz im Wert von 5,66 Mrd. US-$ (5,2 Mrd. €) aus Kanada importiert haben.