Mit der Übernahme des Klausner-Sägewerks in Friesau dürfte Käufer Mercer den Einschnitt dort mittelfristig um 600.000 fm/J steigern. Das wird die Warenströme verändern: Im 200 km-Einkaufsradius sind zumindest 20 Großsägewerke mit einem kumulierten Plan-Einschnitt 2017 von rund 8 Mio. fm – der Friesau-Einschnitt ist nicht berücksichtigt. © Holzkurier
Mit der Übernahme des letzten Klausner-Sägewerkes in Europa durch Mercer werden sich die Warenströme in Mitteldeutschland ändern (s. Link 1). Der Übernehmer hat bereits in der ersten Stellungnahme Wachstumsziele vorgegeben: Von einer Rückkehr zu einem Dreischicht-Betrieb darf ausgegangen werden. Damit würden wohl um bis zu 600.000 fm/J mehr Sägerundholz ins thüringische Friesau fließen. Eingedenk der Preisrückgänge, die eintraten, als Klausner die dortige Produktion radikal drosselte, dürfte auch ein Hochfahren des Einschnitts überregionale Folgen haben. Die Begleitumstände: Der BaySF-Vertrag ist ausgelaufen und auch die Rundholzreserven in Thüringen sind enden wollend.
Aus Thüringen/Nordbayern wurde viel Rundholz in Richtung Süden verladen. Dieser Handelsstrom könnte sich ändern. Zumal mit Mercer ein Käufer auftritt, der einen funktionierenden deutschlandweiten Einkauf hat und nun als Komplettabnehmer auftreten kann. Forstliche „Problemsortimente“ wird man wohl mit auf den Waggon nehmen – wenn man das gewünschte Sägerundholz ebenfalls erhält.
Rundholzlieferanten, die Klausner aufgrund zögerlicher Zahlung eher ablehnten, könnten nun ebenfalls beim internationalen Konzern Mercer umdenken. Im Sägerestholz-Bereich ist die Veränderung naheliegend, wenn ein Zellstoffproduzent ein Sägewerk kauft.
