Die EU ist zugleich größter Produzent und Verbraucher von Holzpellets. 2015 stand einer Produktion von 14,1 Mio. t ein Verbrauch von 20,3 Mio. t gegenüber. Die Weltproduktion betrug 2015 knapp 30 Mio. t. Die fünf Hauptproduktionsländer der EU waren Deutschland (2 Mio. t; 2016: 1,95 Mio. t), Schweden (1,7 Mio. t), Lettland (1,5 Mio. t), Estland (1,3 Mio. t) und Österreich (1 Mio. t; 2016: 1,05 Mio. t), zeigen die Daten des europäischen Biomasseverbandes AEBIOM und von proPellets Austria.
Produktion für den Export
In den vergangenen Jahren ist das Baltikum zur bedeutendsten europäischen Produktionsregion heran gewachsen. 2016 produzierten Estland, Lettland und Litauen gemeinsam mehr als 3 Mio. t Pellets (s. Link 1). Im Sommer bedrohten die niedrigen Preise die kostendeckende Produktion. Aufgrund des kalten Winters haben sie wieder angezogen. Nun läuft die Produktion auf Hochtouren, um die Lieferfähigkeit sicherzustellen. Ein Großteil der baltischen Pellets wird nach Westeuropa exportiert.
Teures Heizen mit Strom
Norwegen deckt seinen Energiebedarf vorwiegend aus Wasserkraft. Die Reserven sind so groß, dass ein Großteil exportiert wird und der Strompreis in Norwegen dennoch niedrig bleibt. Das hat zur Folge, dass die Norweger bevorzugt mit Strom heizen.Martin Kristensen von Nobio, dem norwegischen Biomasseverband, meinte dazu: „Wir wollen mit der Elektrizität aus unserer Wasserkraft die fossilen Brennstoffe ersetzen und Pellets zur Wärmegewinnung verwenden.“ 2016 produzierte man rund 70.000 t und liegt damit hinter den Nachbarländern. Ein weiterer Ausbau der Kapazitäten ist geplant.
Erreichen der Klimaziele
Mark Lebus vom britischen Biomasse-Energieversorgungsunternehmen LC Energy berichtete von kommenden Zertifizierungssystemen, Tarifänderungen und staatlichen Förderungen. Der Anteil CO2-neutraler Energie soll so weiter gesteigert werden.
Großbritannien produziert nur einen geringen Teil seiner verbrauchten Pellets selbst. Importe kommen auch über weite Strecken aus den USA und aus Kanada. Umweltschutzorganisationen, wie Greenpeace, üben Kritik daran. Lebus hat kein Verständnis dafür, geht es doch um das Erreichen der Klimaziele.
Ersatz für fossile Brennstoffe
Die Produktionsstätten befinden sich meist in Küstennähe. Europa wird sowohl von der Ost- als auch der Westküste beliefert. In den vergangenen Monaten wurden neue Kapazitäten geschaffen, dennoch gehen nur rund 4 % des Holzes in die Pelletsproduktion. „Die Wertschöpfung ist gering“, meinte Murray.
Kanada hat einen hohen Anteil an Wasserkraft, zudem einen niedrigen Erdgaspreis. Pellets sollen fossile Brennstoffe ersetzen. Wie in England wurden einige Kohlekraftwerke auf Pellets umgestellt.
Biomasseanteil steigern
Luftqualität verbessern
Über einen geringen Anteil an erneuerbarer Energie zur Wärmegewinnung kann Chile nicht klagen: Brennholz gehört zu den meistverwendeten Energiequellen. Allerdings wirkt sich das negativ auf die Luftqualität aus. Der Umstieg auf Pellets könnte die Situation verbessern, meinte Laura Azocar Ulloa von der Universität de La Frontera, Temuco. Eine Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen, die importiert werden müssen, erhofft man sich ebenfalls.In den vergangenen Jahren baute Chile seine Kapazitäten aus. 2016 produzierte das Land 88.000 t Pellets.
Verwendung auch als Einstreu
Wenn aufgrund des milden Klimas die Nachfrage nach Heizmaterial sinkt, werden Pellets als „animal litter“ – Einstreu für Ställe – angeboten.