14878344257687.jpg

Dr. Andreas Gruchow ist im Vorstand der Deutschen Messe und präsentierte am 14. Februar das neue Konzept der Ligna - er blickt der Weltleitveranstaltung positiv entgegen © Deutsche Messe

Grenzen aufbrechen

Ein Artikel von Dinah Urban | 23.02.2017 - 08:21
1487834428810.jpg

Mit ihren jüngsten Entwicklungen präsentierten sich ausgewählte Hersteller auf dem Messegelände anlässlich der Ligna-Preview © Dinah Urban

Automatisierung und Vernetzung halten weiter Einzug in die Holzbranche. Mit ihnen verwischen die einst klaren Grenzen zwischen Industrie und Handwerk. Um dieser Entwicklung Rechnung zu tragen, hat die Deutsche Messe das Konzept des Weltleitcharakters angepasst. Im Rahmen der Ligna-Preview stellte Deutsche Messe-Vorstandsmitglied Dr. Andreas Gruchow die Neuerungen vor. Diese kommen laut Aussage der Veranstalter bisher sehr gut an. Der Anmeldestand wirkt rekordverdächtig und alte Ligna-Hasen kehren nach langer Abstinenz auf das Feld zurück. Eine Reihe an Erstausstellern, überwiegend aus Italien, Österreich und Spanien stammend, trägt ebenfalls zur Flächenvergrößerung bei. Aussteller aus der Türkei, aus Dänemark, China, Schweden, der Schweiz und den Niederlanden sind ebenfalls zahlreich vertreten.

Voll ausgerichtet auf die Fertigung 4.0

14878344257687.jpg

Dr. Andreas Gruchow ist im Vorstand der Deutschen Messe und präsentierte am 14. Februar das neue Konzept der Ligna - er blickt der Weltleitveranstaltung positiv entgegen © Deutsche Messe

„Werkzeuge, Maschinen und Anlagen für die Einzel- und Serienfertigung“, „Oberflächentechnik“, „Holzwerkstoff-Herstellung“, „Sägewerkstechnik“, „Energie aus Holz“, „Maschinenkomponenten und Automatisie- rungstechnik“ sowie „Forsttechnik“ – in den sieben Themenbereichen steht die Industrie 4.0 im Mittelpunkt. Lösungen für die Datenvernetzung, Digitalisierung und Automatisierung zur Erschaffung einer intelligenten Fertigung in jeder Größenordnung sollen die Branchen voranbringen. Losgröße 1 soll für jeden Betrieb erreichbar werden. In den Hallen 11 bis 15 und 27 präsentieren die Hersteller ein umfassendes Spektrum aller Leistungsklassen für die Holzbe- und -verarbeitung. Der Sägewerks- und Weiterverarbeitungsschwerpunkt wird somit völlig neu gestaltet. Der Holzbau wird nahtlos integriert und die Säger treffen sich fortan gesondert in Halle 25. Damit bildet dieser Prozessschritt quasi das Herz der Messe, was die Wege verkürzt. Gleich nebenan in Halle 26 sind die Holzwerkstoff-Industrie und die Energie aus Holz sinnvoll vereint. Die Verschmelzung von Industrie und Handwerk wird deutlich. Es wird nicht mehr nach Größe unterschieden, sondern nach Prozesskette. Die Oberflächentechnik gewinnt an Bedeutung und damit einen separaten Ausstellungsbereich in Halle 17. Hier finden sich viele namhafte Erstaussteller. Maschinenkomponenten und Automatisierungstechnik machen sich in Halle 16 selbstständig, da sie Schlüsselfunktionen in der Branchenentwicklung haben. „In jeder Halle findet sich ein Marktführer als Ankeraussteller, der reichlich Publikum anziehen wird“, betonte Gruchow.

Programmvielfalt außerhalb der Hallen

Im Freigelände orientiert sich die neue Ordnung an den Schwerpunkten der Produktionskette. Reichlich Präsentationsflächen erlauben einen unverfälschten Eindruck der riesigen Maschinen in Aktion. Der Wood Industry Summit beschäftigt sich ebenfalls mit dem Beginn der Holzwertschöpfung. Neben innovativen Erntelösungen stehen außerdem Weiterverarbeitungstechnologien und Vernetzungsmöglichkeiten im Vordergrund. Einen weiteren Programmpunkt bilden die Ligna-Trainings. Hier informieren Hersteller, Tischler, Zimmerer und Montagebetriebe zu konkreten Themen, etwa zum Kleben oder effizienten Arbeiten mit der Pendelhub-Stichsäge. Begleitete Rundgänge für Kompositinteressierte stellen zusätzliche Spezialitäten während der Messe dar.