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Uwe Jöst ist Geschäftsführer von Swiss Krono und des ­Laminatfußbodenherstellers Swiss Krono Tex in Heiligengrabe/DE. © Swiss Krone Group

Marktmeinung zu Laminatfußböden

Ein Artikel von Birgit Fingerlos (für Timber-Online bearbeitet) | 05.01.2017 - 14:01

Wie ist das Jahr 2016 verlaufen? Gab es Absatzrückgänge bei ­Laminat?

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Uwe Jöst ist Geschäftsführer von Swiss Krono und des ­Laminatfußbodenherstellers Swiss Krono Tex in Heiligengrabe/DE. © Swiss Krone Group

Das Geschäftsjahr 2016 ist sehr erfolgreich für uns verlaufen. Entgegen dem allgemeinen Trend in der Branche konnten wir Zuwächse generieren und unsere Absatzmenge bei Laminatfußböden ein weiteres Mal steigern.

Welche Entwicklungen erwarten Sie 2017 in der Bodenbelags­branche?

Wir sind der Auffassung, dass es bei den Laminatfußböden weiterhin einen Verdrängungswettbewerb geben wird, bedingt durch den stagnierenden Markt. Mit Spannung erwarten wir die ­Entwicklung bei den LVT-Belägen. Hier gab es in den ­vergangenen Jahren rasante Zuwächse, aber auch die ­Kapazitäten sind sprunghaft ­gestiegen. Dies muss zwangsläufig ­einen Einfluss auf die Preise haben. Wir rechnen hier mit einem schnelleren und stärkeren ­Verfall beziehungsweise Preisdruck als in der ­Vergangenheit beim Laminat.

In welchen Ländern sehen Sie in den kommenden Jahren das größte Wachstumspotenzial?

Der Nahe und Mittlere Osten bieten durch den Abbau der Sanktionen Wachstumspotenziale. Ebenso ist Indien ein Markt, in dem noch viel Potenzial schlummert.

Ist das Thema Laminat technisch ausgereizt? Wo kann/muss es Weiterentwicklungen geben?

Ausgereizt ist die falsche Wortwahl; ­natürlich sind die wahren Neu- ­beziehungsweise Weiterentwicklungen im Holzwerkstoffbereich limitiert. Wir glauben, dass sich ein Großteil der künftigen Entwicklungen in der Dekorentwicklung abspielen wird. Hier liegen noch viele Entwicklungs­potenziale, insbesondere wenn man die Möglichkeiten betrachtet, die der Digitaldruck in den kommenden Jahren schaffen wird. Des Weiteren spielt auch die Oberflächenstruktur eine immer wichtigere Rolle. Vermutlich wird es in diesem Bereich in den nächsten Jahren eine stetige Weiterentwicklung geben. Mit unserem aktuellen Portfolio sind wir schon auf einem sehr guten Weg und betreiben bereits eine kontinuierliche Optimierung. Was die Synchrondekore angeht, sind wir Marktführer im Fußbodensegment.

Mit welchen Argumenten überzeugen Sie die Endkunden, damit sie zu Laminat greifen?

Das wichtigste Argument ergibt sich aus den vielfältigen Möglichkeiten des Laminatfußbodens. So schaffen wir mit den verschiedenen Stärken nicht nur eine Möglichkeit für jeden Geldbeutel, sondern bieten mit den verschiedenen Dekoren zusätzlich etwas für jeden Geschmack. Speziell durch die starken Entwicklungen bei Oberfläche und Dekor bieten wir mittlerweile eine wahre Alternative zum Echtholz an. Wir würden sogar so weit gehen zu sagen, dass bei bestimmten Produkten keinerlei Unterschied mehr zu erkennen ist. Diese, in Verbindung mit der einfachen Verlegung und Pflege gesehen, sind die ­überzeugendsten Argumente für unsere Produkte.