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Lärche © BaySF

Kommt Preisrallye?

Ein Artikel von Gerd Ebner | 25.10.2016 - 08:22
„Die Angst vor dem Käfer hielt heuer das Rundholzangebot im Inland knapp“, war das Jahresresümee der Rundholzhändler, denen auf der Fachgruppensitzung des Holzhandels am 21. Oktober in Dornbirn ein eigener Tagesordnungspunkt gewidmet war.
Der Import von Käferholz aus Slowenien und Tschechien half den Sägern bisher. In Kärnten werde Käferholz vielfach nur noch bei entsprechender „Beimengung“ von Frischholz angenommen, um den Cx-Anteil zu senken.

Wöchentlich neue Angebote

„Jetzt ist Frischholz gesucht und knapp. Es gibt wöchentlich neue Angebote. Versteckt in diversen Prämien, kommt es da und dort zu Preissteigerungen“, erfuhr man. „Im IV. Quartal kann es bei Fichtenfrischholz zu Engpässen kommen. 2017 ist eine Preisrallye möglich.“

Lärchen entfernt sich vom Fichten-Preis

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Lärche © BaySF

Zirbenrundholz ist faktisch nicht zu bekommen. Die Lärche ist gut nachgefragt: zu Preisen um 35 bis 40 % über der Fichte. Neben dem Eichenhype erlebe die Buche „einen Hauch von Trend“. Die Preisvorstellungen des größten heimischen Buchenanbieters wurden aber rundweg abgelehnt, war in Dornbirn zu erfahren. Von der Esche ist viel am Markt. Gesunde Bäumen werden vielfach aus Angst vor dem Eschentriebsterben prophylaktisch mitgefällt.

Bedrängte Rundholzhändler

In Dornbirn wurden die Probleme des österreichischen Rundholzhandels explizit angesprochen. Sie sehen ihr Geschäft erschwert durch landwirtschaftliche Interessenvertretungen, die organisierten Kleinwaldbesitzer („pauschalierte Bauern“), Großwaldbesitzer, die auch handeln, und „Waldhelfer, die 70.000 €/J für sich erwirtschaften. Lokale Erschwernisse, wie Wiegegebühren bei Rundholzübernahmen, kämen hinzu.
„Uns bleiben immer kleinere Rundholzpartien. Wir sind die, die wirklich die Wälder zusammenräumen“, hieß es in Vorarlberg.
Die Rundholzhändler erhielten im Bundesgremium Rückendeckung und wurden als kooptierte Mitglieder aufgenommen. Deren Interessenarbeit soll künftig auch finanziell unterstützt werden.

Nein zu PEFC-Gebühren!

Ein kategorisches Nein zum neuen PEFC-Gebührenschema formulierte man in Dornbirn. „Das wird einen Riesenaufschrei bei den Kleinwaldbesitzern geben. Diese müssen zumindest 60 €/J bezahlen“, ist man überzeugt. „Ich hebe dann nicht mehr am Handy ab“, fürchtet man die bäuerlichen Reaktionen.
Nach Meinung der Holzhändler wird die internationale Zertifizierungsbürokratie finanziert, während die nationalen Strukturen weiter knapp gehalten werden.