Eichvorschriften und Önorm L1021 bei Sägewerken

Die Umsetzung der neuen Eichvorschriften und der Önorm L1021 beschäftigte in den vergangenen Jahren die Forst- und Holzwirtschaft (s. Link 1). Die Kooperationsplattform Forst Holz Papier (FHP) veröffentlichte nun eine Liste mit Anlagen, die bereits eine Bauartenzulassung für den MAWM-Prozess (Messanlagen zur Ermittlung wertbestimmender Merkmale von Rundholz) durch das Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen (BEV) haben. Nur durch diese Zulassung ist eine Eichung mit dem neuen Standard möglich.

„Die Hersteller der Messanlagen und das BEV haben hervorragende Arbeit geleistet“, zeigt sich Herbert Jöbstl, Vorsitzender der Sägeindustrie, zufrieden. „Die geeichte Ermittlung der wertbestimmenden Parameter von Sägerundholz gibt der Forstwirtschaft in Kombination mit der Önorm L1021 und den ergänzenden Branchenvereinbarungen ein hohes Maß an Vertrauen im Holzgeschäft“, erläutert Felix Montecuccoli, Präsident der Land&Forst Betriebe. Mit dem „Anlagen Fit Programm“ unterstützt FHP Betriebe bei der Umstellung. Vor einem Eichtermin empfiehlt Jöbstl den Sägewerken, sich rechtzeitig mit dem Fachverband der Holzindustrie in Verbindung zu setzen und sich zu informieren. Experten erläutern gemeinsam die Situation und erstellen eine FHP-Checkliste sowie eine Anlagenablaufbeschreibung. Man eruiert vor allem, ob die Bauartenzulassung vorliegt und ob damit die Umstellung auf die Önorm L1021 möglich ist. Die Checkliste ist für den Anlagenbetreiber ein internes Werkzeug. Diese wird durch die Experten und den Anlagenhersteller laufend aktualisiert und im FHP-Arbeitskreis abgestimmt. Die eichtechnische Prüfung führt die Holzforschung Austria durch. Bei positiver Absolvierung werden der Eichschein und das Eichschild, auf dem die geeicht ermittelten Merkmale von Rundholz ersichtlich sind, ausgestellt. Die Eichung ist zwei Jahre gültig. Vom Anlagenhersteller erhalten die Betreiber die Herstellerbescheinigung zur Önorm L1021, welche die Umsetzung der Norm garantiert.

Mit der FHP-Betreiberinfo erhält der Holzlieferant vom Sägewerk Informationen über die Anlagenablaufbeschreibung, Auskunft über den Eichstatus, die Herstellerbescheinigung, das Protokoll sowie ergänzende Informationen zur Sortierung und Übernahme. Wenn all diese Punkte erfüllt sind, ist das Sägewerk „FHP-anlagenfit“. Die angeführten Regelwerke sowie eine neue gesetzliche Regelung bei der Umsatzsteuer führten weiters zu einer Überarbeitung der FHP-Musterverträge. Diese sind nun auf der FHP-Homepage verfügbar.