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Entrade © Emanuella Libal-Zitzmann

Container voller Visionen

Ein Artikel von Emanuella Libal-Zitzmann ( für Timber Online bearbeitet ) | 17.02.2016 - 10:35
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Entade © Emanuella Libal-Zitzmann

Die Entwicklung von Entrade begann mit der Reise nach Äthiopien. Dort sollten Mikrokraftwerke auf Solarbasis und kleine Wasserkraftsysteme entstehen. Bis dahin konnten nur Dieselaggregate die Grundstromversorgung anbieten. Aus diesem Umstand heraus entwickelte sich die Idee, die Energieversorgung mittels regional anfallenden Brennstoffprodukte abzudecken. „Die Wertschöpfung bleibt im Land“, ist ein wichtiges Argument für Julien Uhlig; Vorstand.

Holz als Stabilisator

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Entrade © Emanuella Libal-Zitzmann

In Graz liegt das Prüfungslabor. Mehr als 150 Brennstoffe prüfte das Labor bis dato. Die Untersuchungspalette reicht von Erdnussschalen bis zu Weinschnitt. Holz dient als Stabilisator. Das Mischverhältnis der Materialien ist von der Verbrennungsgüte abhängig. Der Verbrennungsprozess ist auf die Pelletsform abgestimmt. Der Wartungsaufwand bei den kompakten Anlagen ist sehr gering. Bewegte Teile finden bei der Anlage keinen Einsatz.

Englisches Fördermodell kurbelt Produktion an

Der englische Absatzmarkt pulsiert durch das dortige RHI-Fördermodell (Renewable heat incentive). Eine Whisky-Destilliere nützt seit einem Jahr die Gerstenrückstände als Zusatzbrennstoff. Schweinemastbetriebe und vor allem Verarbeitungsstätten von Nusssorten zählen zu den Kunden. Im Dezember wurde die neue Serie E3 in Los Angeles in einem schlüsselfertigen Container an nur einem Tag in Betrieb genommen. Im Weinland Italien geht Ende Februar eine Anlage in Betrieb. Die neue Serie E3-Kraftwerk verarbeitet den anfallenden Weinschnitt.

Graz bringt´s

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© Emanuella Libal-Zitzmann

Entrade bezeichnet sich als ein Engineeringunternehmen. Die ersten Anlagen wurden 2012 in Pfaffenhofen/DE errichtet. Der Fokus liegt in der Entwicklung und Planung. Bis jetzt sind neun Anlagen im Dauerbetrieb. Die angepeilte Anlagenstückzahl für 2016 liegt bei 200. Eine Verdreifachung der Stückzahlen ist denkbar und sollten dadurch Investitionskosten von 145.000 € je Minikraftwerkes ermöglichen. Die Forschung und der Fernwartungsbereich wurden in Graz angesiedelt. „Die Grazer Universität bringt innovative Mitarbeiter und durch Österreich erfuhren wir seit Projektbeginn Unterstützung“, argumentiert Uhlig gegenüber dem Holzkurier.