Fenster und vieles mehr

Wer seinen Skitag gerne in einer urigen Hütte ausklingen lässt, kennt die Produkte des hier vorgestellten Unternehmens vielleicht schon. Unterkofler Holzbau errichtet mit seinen 70 Mitarbeitern zahlreiche Skihütten und Chalets im alpinen Stil. Dabei setzen die Geschäftsführer, Peter und Christof Unterkofler, auf hohe Wertschöpfung. Bauholz wird selbst getrocknet. Altholz trennen die Mitarbeiter auf einer Bandsäge auf. Und sogar Fenster werden im Pongauer Unternehmen in Eigenregie erzeugt. Es überrascht nicht, dass die neue CNC-Anlage ähnlich flexibel ist. Neben Fensterprofilen erzeugt sie auch Möbelteile oder Balkonbretter und bindet sogar Rahmenhölzer für den Riegelbau ab.

Routiniert und exakt

Kernstück der CNC-Bearbeitung ist die Accord 40 fx des italienischen Herstellers SCM. Mit einer Länge von 9,04 m zwischen den Anschlägen bewältigt sie auch längste Elemente. In der Tiefe fasst sie Rohware bis 1,98 m. Maximal 35 cm sind die Bauteile hoch. Ein Highlight der Maschine ist ihr Arbeitstisch. Auf zwölf Traversen lassen sich jeweils vier Vakuumsauger montieren. Traversen und Sauger verstellen sich computergesteuert. „Das ist richtig solider Maschinenbau“, lobt Peter Unterkofler die Anlagenkonstruktion. Beim Platzieren helfen von oben projizierte Umrisse der fertigen Form. Was für die Fensterproduktion nach Luxus klingt, ist beispielsweise beim Ausfräsen von Treppenwangen sehr wertvoll. „Etwaige Holzfehler schieben wir möglichst nach außerhalb der Umrissform.“

Praktische Ansteuerung

Die Daten für Projektion und Bearbeitung stammen aus dem Programm NC-Hops (steht für: Holz orientiertes Programmiersystem). Die weitverbreitete, geräteunabhängige Software bereitet eine CAD-Zeichnung in die Maschinenbefehle auf. Gängige Bauteile, etwa Fensterrahmenprofile oder Balkonbretter, sind hinterlegt. Der Arbeitsvorbereiter braucht nur mehr Variablen, wie die gewünschte Länge oder das nötige Profil, einzugeben. Das ist eine Sache von Sekunden. Bevor die Maschine tatsächlich zu arbeiten beginnt, kann der Bediener die Schritte simulieren.
Unterkofler arbeitet schon seit 15 Jahren mit NC-Hops. Da es geräteunabhängig ist – also alle gängigen Maschinen ansteuert –, mussten die Mitarbeiter bei der Umstellung auf die moderne SCM-Anlage die Bedienung nicht neu erlernen.

Zwei Aggregate, Dutzende Werkzeuge

Wie flexibel und leistungsfähig die Accord 40 fx ist, zeigt ein Beispiel. „Wir haben damit aus 50 m³ Vollholz die Innenverkleidung eines höhlenartigen Restaurants im ersten alpinen Lifestylehotel Jungbrunn angefertigt“, erklärt Unterkofler. Ohne Fünfachsfunktionalität wäre das nicht möglich gewesen.
Apropos: Die 11 kW-starke Fünfachsspindel ist ein echtes Allroundtalent. Per Frequenzumformer bringt sie ihre Leistung in einem Drehzahlband bis zu 18.000 U/min auf die immer wieder wechselnden Werkzeuge. Diese werden in einem 48-Plätze-Magazin mit Schnellwechselvorrichtung vorgehalten. SCM nennt es einen „Mach 5“-Wechsler, weil die Rüstzeit von Span zu Span nur 5 sek dauert.
Speziell für die Fensterbearbeitung ist ein Multifunktionsaggregat BRC mit fix montierten Standardwerkzeugen (Sägeblatt, Bohrer, Schrupp-Schlicht-Fräser) vorhanden. Im Herbst wird die Accord 40 fx noch um eine automatische Beschickung ergänzt. Das wird die Leistungsfähigkeit noch einmal steigern, gerade bei der Fensterfertigung.

Neue Partner mit viel Erfahrung

Für den Vertrieb von SCM-Maschinen in Österreich ist seit Kurzem Handl Maschinen verantwortlich. Das Welser Unternehmen kooperiert mit Ellro. Der ebenfalls aus Oberösterreich stammende Softwarespezialist vertreibt NC-Hops in Österreich. Beide Unternehmen stellen auf der BWS Salzburg (6. bis 9. Oktober, Messegelände Salzburg) aus. Handl zeigt unter anderem das kürzlich hinzugekommene SCM-Sortiment. Ellro präsentiert die jüngste Version „NC Hops 7 nero“. Dabei wurde etwa die 3D-Funktionalität überarbeitet.