Kanadische Sägewerke in den USA

Ein Artikel von Lorenz Pfungen (bearbeitet für Timber-Online) | 28.08.2015 - 16:43
Kanadische Unternehmen produzieren in acht südöstlichen Bundesstaaten rund 25% des US-Schnittholzes. Vor einem Jahrzehnt betrug der Anteil nur 3%. Ausgelöst wurde der Zustrom in den Südosten der USA durch Betriebsverkleinerungen lokaler Unternehmen. Zudem suchten kanadische Unternehmen eine neue Holzquelle, da in Britisch Kolumbien starker Käferbefall auftrat, wie blogs.wsj.com berichtet.

„Was uns und andere Unternehmen angezogen hat, ist der Holzvorrat“, erläutert Larry Hughes, Finanzchef von West Fraser Timber. West Fraser war 2007 eines der ersten kanadischen Unternehmen, welches in die Region investiert hat. Damals kaufte das Unternehmen 13 Sägewerke von International Paper, zu den schon zwei bestehenden Werken.

Ein wiederauflebender Hausbaumarkt bringt dabei die Sägewerke von West Fraser sowie Interfor und Canfor in eine gute Position. Die Baubeginne stiegen im Juni um 12,3%. Im Juli erhöhten sich die Baustarts nochmals um 0,2% und ergeben hochgerechnet eine jährliche Rate von 1,2 Mio. Einheiten. Das ist der höchste Wert seit Oktober 2007.

„Vergleicht man die durchschnittliche Marge für ein Werk im Süden mit einem im pazifischen Nordwesten, so sind Werke im Süden profitabler“, führt Henry Spelter von Forest Economic Advisors aus.

Alleine im US-Bundesstaat Georgia befinden sich rund 22 Mio. Acre (8,9 Mio. ha) Privatwald, die während der Hausbaukrise großteils unberührt blieben. „Wird drei oder vier Jahre aufgrund des Konjunkturrückgangs kein Holz geerntet, entsteht ein großer Zuwachs. Kommen diese Mengen plötzlich auf den Markt, hat dies negative Auswirkungen auf den Marktpreis“, so Spelter weiter.

Dadurch wurde der Süden der USA zu einem Gebiet mit niedrigen Holzkosten. In Kombination mit der starken kanadischen Währung wurden die Investitionen billiger.

Experten erwarten, dass trotz des nun steigenden US-Dollars der Anteil ausländischer Unternehmen in dieser Region steigen wird. Der Grund liegt in den geringen Holzkosten. Im II. Quartal kostete Kiefer 25,6 US-$/t (23 €/t). Zehn Jahre zuvor war der Preis um 15 US-$/t (13 €/t) höher.