Eine Auszeichnung für das Lebenswerk ist eine zwiespältige Angelegenheit für einen, der noch viel vorhat. So war es auch am 16. Juni bei der Verleihung des Schweighofer Prize (s. S. 12–13). Er ging an Dr. Erich Wiesner, engagierter Interessenvertreter sowie Geschäftsführer und Mehrheitseigentümer von Wiehag, einem der renommiertesten Leimholzhersteller und Holzbaubetriebe Europas. Über Wiesners Aktivitäten als Vorsitzender des Fachverbands der Holzindustrie berichtete der Holzkurier regelmäßig. Knapp 100 Artikel auf unserer Website timber-online.net sprechen Bände. Was in seiner Zeit als Geschäftsführer des Familienunternehmens Wiehag erreicht wurde, verdient ebenfalls Respekt. Selten wurde Holz als Hochleistungswerkstoff so geschickt eingesetzt wie von dem Innviertler Unternehmen, dem Wiesner seit über 30 Jahren vorsteht.
Vom Juristen zum Holzbauvordenker
Nach dem Studium stieg Wiesner 1984 ins Familienunternehmen ein. Unter seiner Federführung entwickelte sich die Wiehag immer stärker im Bereich Engineering. Das Unternehmen gilt heute zu Recht als Pionier im Ingenieurholzbau. In Altheim werden Tragsysteme, Komplettdächer, Dach- und Wandelemente gefertigt. Das Brettschichtholz stammt aus eigener Produktion. 1999 investierte Wiehag in Europas modernstes Leimholzwerk. Maschinelle Festigkeitssortierung, ein CNC-gesteuertes Pressbett für bis zu 50 m lange Binder und CNC-Abbund waren damals revolutionär und sind heute noch Stand der Technik.