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Von diesem Balkon schaut man stilecht ins Tal © Seebacher

Zirbe hoch im Kurs

Ein Artikel von Dinah Urban (für Timber-Online bearbeitet) | 18.06.2015 - 08:02
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Eine ansprechende Zirbenfassade fügt sich gerade in den Bergen hervorragend in die Landschaft ein © Seebacher

Bereits seit 1988 wird im Säge- und Hobelwerk Seebacher, Gnesau, auf einer Seehöhe von 1000 m Hochlagenholz verarbeitet. Das Rundholz stammt aus den umliegenden Wäldern in noch höheren Regionen. Das garantiere beste Qualität in Bezug auf Faser und Astbild, ist Geschäftsführer Alfred Seebacher überzeugt. Die Widerstandsfähigkeit und natürliche Schönheit der Holzprodukte sind die Ergebnisse des außergewöhnlichen Klimas der Nockberge.
Als regionaler Verarbeiter sind die Kärntner Mitglied in der ARGE Nockholz, einer Kooperation von Institutionen, Rohstofflieferanten und Verarbeitern. Deren Ziel ist es, die heimischen Holzarten als regionale Produkte besser zu vermarkten. Die Hauptholzarten sind die Fichte, Lärche und – dem stark steigenden Trend entsprechend – die Zirbe. Letztere stammt zur Gänze aus dem Großraum Nockberge im Dreiländereck zwischen Kärnten, der Steiermark und Salzburg. Die Nockberge sind nicht nur das größte zusammenhängende Zirbenwuchsgebiet der Alpen, sondern bringen auch hervorragende Qualität hervor, wie Seebacher weiß.
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Das Château Taggenbrunn erstrahlt in einer Fassade aus Nockholz-Lärche © Seebacher

Im Hobelwerk ist ein Weinig Hydromat 23 für perfekte Oberflächenqualität im Einsatz. Für die Holztrocknung stehen zwei Trockenanlagen von Mühlböck zur Verfügung. Die anfallenden Hobelspäne werden zur Beheizung der Trockenanlagen und zur Produktion von Spänebriketts verwendet.
Seebacher verarbeitet Fichte und Lärche zu Fassadenschalungen, Innenverkleidungen, Schiffs-, Terrassen- und Balkonböden. Besonders gefragt sind bei der Lärche verschiedene Dimensionen von Rhombus-Profilen, die im Fassadenbereich Anwendung finden. Es wird dabei nach Möglichkeit auf die Wünsche der Kunden eingegangen. Besonderes Augenmerk werde auf eine gute Sortierung des Endproduktes gelegt, die in vielen Fällen strenger sei, als es die Sortierrichtlinien erfordern, betont der Geschäftsführer.
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Von diesem Balkon schaut man stilecht ins Tal © Seebacher

Die Zirbe wird zu Tischlerware in verschiedenen Stärken verarbeitet und an den Holzhandel, Tischlereien, aber auch Endverbraucher in Österreich, Italien und Deutschland verkauft. Als einer der wenigen Betriebe bietet Seebacher die Zirbe auch als Hobelware für den Innenausbau im Wohn- und Saunabereich an. Das dafür notwendige Sortiment wird aus Zirben-Schwachblochen erzeugt, um eine ansprechende Optik zu erhalten. Vor Kurzem erst wurde die erste Charge Zirbe-Rhombusschalung als Fassadenverkleidung für ein Wohnhaus ausgeliefert. So wie bei der Lärche ist bei der Zirbe zusätzlich zum konstruktiven Holzschutz keine Oberflächenbehandlung notwendig. Sie erhält durch die Bewitterung und UV-Bestrahlung im trockenen Zustand eine helle, silbrig glänzende Patina und eine besondere Haptik.
In zunehmendem Maße interessieren sich die Kunden für die genaue Herkunft und die besonderen Eigenschaften der Zirbe, bemerkt Seebacher. Diese Zusatzinformationen werden gern umfassend mitgeliefert. Im Saunabereich erfreut sich die Zirbe steigender Beliebtheit, besonders aufgrund ihres intensiven Geruchs. Dafür sorgt die sorgfältige Trocknung, zuerst an der Luft und schließlich in den Trockenanlagen mit speziell adaptierten Trockenprogrammen.