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Westeuropas Wohnbau im Zeitverlauf © Interconnection Consulting

168 Mrd. € Umsatz in Westeuropas Wohnbausektor

Ein Artikel von Dinah Urban (für Timber-Online bearbeitet) | 27.04.2015 - 10:10
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Westeuropas Wohnbau im Zeitverlauf © Interconnection Consulting

168 Mrd. € Umsatz verzeichnete der westeuropäische Wohnbausektor im vergangenen Jahr. Das ist ein Plus von 1,3% im Jahresvergleich, meldet Interconnection Consulting, Wien. Das Wachstum rühre hauptsächlich von der positive Entwicklung des Wohnbaus in England und Deutschland her. Dennoch sank die Zahl der fertiggestellten Wohnungen in Westeuropa erneut um 4%. Trotz fast negativer Zinsen sei die Bereitschaft der Banken, Wohnraumfinanzierungen bereit zu stellen, genauso am Tiefpunkt wie jene der Konsumenten sich langfristig zu verschulden. Mit einer Erholung des Marktes sei vor 2017 nicht zu rechnen.

Eine Baugenehmigung einzuholen ist ein langwieriger, bürokratischer Prozess. Am längsten dauert dieser laut einer Studie des Consulting-Unternehmens in Russland. 297 Tage habe man dort durchschnittlich auf eine Zu- oder Absage zu warten. Die Finnen seien mit 66 Tagen hingegen vergleichsweise flott. 2014 sank die Zahl der Genehmigungen für Wohnbauprojekte auf 1.120.545, was einem Rückgang um 7,6% gegenüber dem Vorjahr gleichkommt. In der Schweiz wurden 6,6 Baugenehmigungen pro 1000 Einwohnern ausgestellt, in Österreich 5,4 und in Deutschland 3,1. In Italien befinde sich die Bauwirtschaft am Zenit. Dort betrage das Verhältnis von Baugenehmigungen zu 1000 Einwohnern 0,6.

Trotz des steigenden Wohnraumbedarfs im städtischen Bereich Westeuropas, mussten Investitionen aufgrund der instabilen wirtschaftlichen Lage oftmals zurückgehalten werden, heißt es. Trotz der zunehmenden Urbanisierung sei der Anteil an Ein- und Zweifamilienhäuser durchschnittlich kontinuierlich gewachsen. 2014 betrug er bereits 45,8%. Hierzu führte, etwa in Dänemark und den Niederlanden, einerseits das schmucke Traumhäuschen am Stadtrand. Investitionen in Mehrgeschosser von Staat und privaten Investoren wurden aufgrund wirtschaftlicher Überlegungen außerdem zurückhaltend realisiert.

Das Gerücht einer Singlegesellschaft konnte die Studie widerlegen. Allein in Schweden (55,7%) und Dänemark (50,7%) überwiegen die Singlehaushalte im Verhältnis zu Mehrfamilienwohnungen. In allen anderen Ländern Westeuropas rücke man gern näher zusammen – Insbesondere in Spanien, Polen, der Slowakei und Ungarn.