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Gezahnte Metallschienen schieben die Scheite in die Übergabeschleuse © Lopper

Einfach Heizen mit Holz

Ein Artikel von Dinah Urban (für Timber-Online bearbeitet) | 28.08.2013 - 17:00
Zwei Brennkammern mit mehrfacher Rauchgasumleitung sorgen für eine vollständige Ausschöpfung des Heizpotenzials sowie für die Unterschreitung der vorgeschriebenen Emissionswerte – ohne Filter. Die mittlere Heizleistung beträgt 28 kW. 2008 erhielt der Timber den Förderpreis Nachwachsende Rohstoffe des Bayerischen Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten.

30 % Restfeuchte sind kein Problem

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Gezahnte Metallschienen schieben die Scheite in die Übergabeschleuse © Lopper

Die Kesselanlage misst 1,87 mal 2,1 mal 1,3 m und ist mit einem Aluminium-Riffelblech verschalt. Der stark beanspruchte Füllschacht besteht aus 10 mm dicken Stahlplatten. Am Pufferspeicher angebrachte Temperaturfühler senden ein Signal an das Steuerungsmodul, wenn das Brauchwasser zu stark abgekühlt ist. Zwei Kettenbänder umgeben eine Füllung aus idealerweise 50 cm langen Scheiten. Auch eine Restfeuchte von bis zu 30 % ist tolerierbar, da der Brennstoff in der Brennkammer bei etwa 200° C zunächst vollständig getrocknet wird. Die Kettenbänder sorgen für ein konstantes Niveau der Scheite im Speicher. So können diese von der oben angebrachten Schubvorrichtung in die Übergabeschleuse überführt werden. Ein keramischer Zünder kommt zum Einsatz, sobald die Brennkammer gefüllt ist. Innerhalb weniger Minuten sei das Feuer entfacht. Bei bis zu 600° C zerfällt das Holz anschließend in seine chemischen Bestandteile. Für eine optimale Sauerstoffversorgung sorgt ein sich an die Abgastemperatur und Vergasungsphase anpassendes Saugzuggebläse. In Verbindung mit einem wabenförmigen Keramikrost, das zusätzlich mit Öffnungen versehen ist, ist es möglich, gezielt Luft zuzuführen. Dadurch kann über der Glut eine Hitze entstehen, bei der die Holzmasse vollständig zersetzt wird. Die Wabenstruktur sorgt zusammen mit einem hochlegierten Stahlgussrahmen für die nötige Festigkeit. Aufgrund der starken Beanspruchung, ist der Füllschacht aus 10 mm dicken Stahlplatten gefertigt.

Eine echte Alternative

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Der Timber mit einem etwa 0,9?rm Holz fassenden Speicher wird mit 50?cm langen Scheiten befüllt © Lopper

In Zeiten starker Preiserhöhungen bei fossilen Ressourcen könne der Stückholzheizkessel eine preisgünstigere Alternative darstellen, sei er doch sehr einfach in der Handhabung und der Brennstoff kostengünstig und nachhaltig produzierbar. Der Privatverbrauch von Holz als Brennstoff sei laut einer Studie von Univ.-Prof. Dr. Udo Mantau zwischen 2001 und 2010 von 11 auf 34 Mio. m3 gestiegen. Lopper bedient damit einen stark wachsenden Markt. Neben Stückholzheizkesseln fertigt der Hersteller auch solche für Hackschnitzel. Dabei werde die Verbrennungstechnik der Stückholzkessel mit einem Rollrostprinzip kombiniert. Dies verhindere die Schlackenbildung, wodurch sich der Unterbrand nutzen lasse. So sei die problemlose Verbrennung jeglicher Hackschnitzelqualitäten selbst bei einer Restfeuchte von 50 % oder mehr möglich.
Kombinationsgeräte können außerdem an Solaranlagen angebunden oder mit Ölheizkesseln zusammengeschlossen werden.