Zuschlag für südliche Nachbarn
In Ybbs wird überwiegend Fichte verarbeitet. Kiefer kann in den Mittellagen eingesetzt werden. „Auf Kundenwunsch können wir aber prinzipiell alle Nadelholzarten verwenden“, erklärt Kraus. Derzeit kommt die Rohware zum Großteil aus dem Sägewerk in Ybbs. Werden die Mengen im CLT-Werk gesteigert, greift man auch auf die zwei anderen niederösterreichischen Sägewerksstandorte Brand und Sollenau zurück.
100 % Leistung seit Februar
Überwiegend Eigenversorgung
Nach der Paketaufgabe und einer Vorkontrolle durch einen Mitarbeiter sowie einer Holzfeuchte-, Dichte- und Längenmessung passieren die Lamellen vereinzelt die Kontizink von Ledinek: Hierbei wird das Holz – in Blickrichtung des Produktionsflusses – zuerst links, dann rechts bearbeitet. Vor den Fräswerkzeugen mit 350 mm Durchmesser und 15 mm Zinkenlänge sind jeweils ein Zerspaner und ein Randzinkenfräser im Einsatz. Die Beleimung erfolgt direkt im Anschluss an den Fräsvorgang mit einer Kammbeleimung von Oest, Freudenstadt/DE.
Die keilgezinkten Hölzer werden längs in die Presse eingetaktet. „Die Durchlaufpresse schafft mit zweimal drei Räderpaaren eine Presskraft von 120 kN“, erklärt Fandl. Die Keilzinkenanlage ist auf eine Leistung von bis zu 50 Verbindungen pro Minute beziehungsweise eine Geschwindigkeit von 150 m/min in der Durchlaufpresse ausgelegt.
Hinter der Durchlaufpresse installierte Ledinek eine fliegende Ablängsäge, welche die keilgezinkten Lamellen auf das gewünschte Maß kappt. Im nachfolgenden Aushärtelager wird das Holz nicht im Film, sondern für die Dauer der Aushärtezeit einzeln transportiert, um ein Verkleben der Lamellen zu verhindern. In U-Form gelangt die Ware zu der Hobelmaschine, die sich in einer Lärmschutzeinhausung quasi unter dem Aushärtlager befindet (s. Bild oben).
Saubere Oberfläche
Ausgangsseitig wurden die Hobelmaschine und die nachfolgenden Transporteinheiten an die Anforderungen der Schmalseitenbeleimung angepasst.
Die meisten Anlagen wurden in Ybbs auf eine CLT-Unterkonstruktion in einer Arbeitshöhe von 3,8 m montiert. Sämtliche Daten für die Produktion und Maschineneinstellungen werden von einem übergeordneten Leitsystem von ESA zur Verfügung gestellt. Der Produktionsablauf erfolgt im Wesentlichen automatisch. „Im Bereich der Ledinek-Anlagen – von der Keilzinkung bis zum Lamellenhobel – ist lediglich ein Mitarbeiter zur Überwachung im Einsatz“, verdeutlicht Fandl im Holzkurier-Gespräch. Je nach Ein- beziehungsweise Ausgangslänge sind mit dieser Anlage laut Ledinek bis zu 50.000 lfm pro Schicht möglich.
Stora Enso Building and Living, Ybbs
Geschäftsführer: Mag. Herbert JöbstlMitarbeiter: 400
Einschnitt: 1 Mio. fm/J
Weiterverarbeitung: Trocknung, Hobelware, Brettschichtholz, CLT (Cross Laminated Timber)
Start CLT-Produktion: Februar 2012
Produktionsfläche: 11.500 m²
Kapazität: 60.000 m³/J