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Archivbild © DI (FH) Martina Nöstler

Deutsche Bauindustrie zuversichtlich

Ein Artikel von DI (FH) Martina Nöstler (für Timber-Online bearbeitet) | 24.05.2012 - 15:59
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Der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie rechnet in diesem Jahr mit einem Umsatzplus von 4% im Bauhauptgewerbe. Als Grund für diesen Optimismus wird der positiv verlaufende Wohnungsbau genannt. Im I. Quartal sind die Umsätze in diesem Segment um 7% gestiegen. Die Gefahr einer Immobilienblase sieht Dipl.-Kfm. Thomas Bauer, Präsident des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie, aber nicht. Zum einen sei der Immobilienmarkt robust. Zum anderen enthielten die aktuellen Fertigstellungszahlen noch viel „Luft nach oben“. „Selbst wenn die Zahl der fertig gestellten Wohnungen 2012 auf rund 210.000 Einheiten steigen sollte, bleibt der Markt noch hinter den Bedarfsschätzungen der Forschungsinstitute zurück“, meint Bauer. Der Wohnungsbedarf bis 2020 wird mit 225.000 bis 300.000 Einheiten jährlich angesetzt.

Den Wirtschaftsbau sieht Bauer derzeit auf einem moderaten Expansionskurs. Die Perspektiven für den Öffentlichen Bau seien hingegen schwieriger einzuschätzen. 2012 wird aufgrund des schwachen I. Quartals (–10% zu 2011) ein Rückgang um 1% erwartet.

Das Personal wollen die Unternehmen um rund 2% aufstocken – allein, der Arbeitsmarkt biete kaum noch Reserven. Etwa ein Drittel der Ausbildungsbetriebe im Baugewerbe beklagen sich über einen Mangel an Bewerbungen, heißt es. Darum seien Fachkräfte aus den EU-Nachbarländern umso wichtiger.

In Österreich werden die Baubewilligungen hingegen 2012 leicht sinken. Nach einer kräftigen Ausweitung auf 43.000 Einheiten im vergangenen Jahr prognostiziert das Wirtschaftsforschungsinstitut für heuer einen Rückgang. Erwartet werden 42.700 Baubewilligungen (–1%). Weniger als die Hälfte davon entfallen auf Einfamilienhäuser (18.800), 23.900 auf Wohnungen in Mehrgeschoßbauten. Ein noch kräftigeres Minus wird 2013 befürchtet: –3% auf 41.400 Einheiten. Etwaige Kürzungen der Wohnbauförderung werden besonders den Mehrgeschoßbau betreffen. Die angespannte Lage auf dem Arbeitsmarkt wird die Nachfrage nach neuen Einfamilienhäusern dämpfen.