Zahl der Insolvenzen in Deutschland rückläufig

Ein Artikel von Dagmar Holley (für Timber-Online bearbeitet) | 28.11.2016 - 17:42
Die Zahl der Insolvenzen in Deutschland ist das sechste Jahr in Folge rückläufig. 2016 wurden bisher insgesamt 123.800 Insolvenzfälle registriert. Das sind um 3% weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres (127.570 Fälle), meldet der Gläubigerschutzverband Creditreform, Neues/DE. Der Rückgang schwächte sich aber ab – nach der deutlichen Positiventwicklung in den Vorjahren (2015: –5,5%; 2014: –4,6%).

Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen verringerte sich um 6,4% auf 21.700 Fälle – der niedrigste Stand seit 1999. Die gute Binnenkonjunktur und Finanzierungssituation sorgten für steigende Erträge und verbesserten die Stabilität der Unternehmen.
Weiterhin waren Kleinstunternehmen besonders von Insolvenzen betroffen: In 81,9% der insolventen Unternehmen waren fünf oder weniger Personen tätig. Allerdings stieg auch die Zahl der Großinsolvenzen mit mehr als 50 Mio. € Jahresumsatz, vor allem in der Textil- und Bekleidungsbranche.
Im verarbeitenden Gewerbe und im Baugewerbe war ein leichter Rückgang zu verzeichnen.

Nur geringfügig sank die Zahl der Verbraucherinsolvenzen (78.200). Die günstige Arbeitsmarktlage kompensierte die zunehmende Verbraucherüberschuldung.

Gestiegen sind allerdings die Schäden für die Insolvenzgläubiger. Im laufenden Jahr wurde eine Schadenssumme von rund 27,5 Mrd. € erreicht, um 40% mehr als im Vorjahres-Vergleichszeitraum und der höchste Wert seit vier Jahren.