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MENA region Levantereport © Holzkurier

Wir sind verwöhnt … – 2016 Abschied von Gewohntem?

Ein Artikel von Gerd Ebner | 08.10.2015 - 08:26
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Erst seit knapp zwei Wochen belebt sich der Levante-Absatz für die mitteleuropäischen Lieferanten wieder. Das heißt, dass es zuvor drei Monate lang eine gewisse Bedarfsflaute gab. Ramadan, Opferlammfest, Urlaube werden als Erklärung angeführt. Üblicherweise kaufen die großen Levante-Experten zur eigenen Produktion noch Ware dazu. Diese Handelsmenge fehlt derzeit.
Die spezielle Problematik der geänderten Importvorschriften in Algerien ist noch nicht endgültig gelöst (s. Link). In der Frage der Dimensionsdeklarierung gegenüber dem algerischen Zoll („Kasperltheater“ nennt es einer) ist man offenbar einen Schritt weiter.

Damit bleibt für Algerien aber immer noch die Erschwernis, dass Importeure nur bedingt L/C eröffnen können. Gegenüber den algerischen Banken muss vom Käufer eine entsprechende Geldsumme hinterlegt werden. „Angesichts dieser Situation hilft auch kein Schleudern – deshalb wird nichts mehr verkauft“, warnt ein Marktkenner. Dieser will vom Angebotsverhalten bereits auf den Lagerstand im österreichischen Sägewerk rückschließen können.

In den vergangenen Wochen sollen insbesondere kleine und mittlere rumänische Sägewerke wieder verstärkt in Algerien angeboten haben.

2015 wird als gutes Levante-Jahr enden
Trotz der angeführten Erschwernisse wird 2015 für die großen Levante-Player ein gutes Jahr und mit stark wechselndem Bedarf werden. Mehr haben sich die meisten Marktteilnehmer angesichts der politischen Situation im südlichen Mittelmeerraum auch nicht zu erwarten getraut.

2016 Eintrübung wegen Ölpreis?
Die Erwartungshaltung für 2016 ist deutlich eingetrübt: „Der niedrige Ölpreis muss sich auswirken“, lautet die Analyse. Und: „Die vergangenen Jahre haben uns sehr verwöhnt. Das werden wir vergessen müssen.“
Sollte sich die wirtschaftliche Lage ölpreisbedingt verschlechtern, würde der Ruf nach günstigerem Schnittholz lauter: Dann könnten die mittel- und nordeuropäischen Stammlieferanten Marktanteile verlieren, lautet eine weitere Vorhersage.